B.Z., October 10, 2014

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Drei Stunden im Bann von Elvis Costello


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   Malte Goebel

Mit Songs über Liebe und Verrat ("darüber habe ich mehr als 400 Songs geschrieben") begeisterte Elvis Costello bei seinem Berliner Gastspiel.

Elvis Costello hüpft ins Rampenlicht, im schwarzen Anzug, mit der obligatorischen Hornbrille und einem weißen Hut, der ihn angenehm sommerlich wirken lässt. Costello (60) ist ein Original, ein Musik-Tausendsassa: Der Brite machte Ende der 70er intellektuellen Punk, dann New Wave, Rock 'n' Roll, Funk, Blues, Jazz, Streichquartett, Piano-Balladen und Orchestersuiten für Shakespeare-Stücke — und alles hat er nach Berlin zu seiner Solo-Show mitgebracht.

"Ich habe ein Thema für den heutigen Abend gewählt," verkündet er dem ausverkauften Admiralspalast. "Es geht um Liebe und Verrat!" Kurze Pause. "Darüber habe ich über 400 Songs geschrieben!" Eine Woche könnte der smarte Brite so durchspielen, aber er belässt es bei "nur" knapp drei Stunden. 20 Songs hat das Hauptset, die erste Zugabe (zu der er die Vorband Larkin Poe auf die Bühne holt) besteht aus acht Liedern — so viel spielen andere Bands als Hauptset! Dann kommen nochmal sechs Songs, dann nochmal zwei. Elvis Costello meint es wirklich gut mit seinen Fans!

Sieben akustische Gitarren, eine E-Gitarre und ein Klavier hat er mitgebracht, wechselt ständig Instrument und Stimmung, aber das hat er eben auch drauf: Mit Stimme und Begleitung wechselt er zwischen punkig-laut (etwa bei "Watching The Detectives") und sanftmütig-leise (besonders umjubelt: sein Hit "She"). Schon bei zweiten Song "Radio Soul" animiert er das Publikum zum Mitsingen, bedankt sich später mit Anekdoten aus seinem Leben, etwa, dass er bei seinem allerersten Auftritt in einem Pub seine falsch gestimmte Gitarre leise drehte und um so wilder posierte — "das war das Konzert meines Lebens!"

Zu den letzten Zugaben setzt sich Costello zunächst ans Piano, holt dann die E-Gitarre raus, und da hält es keinen mehr auf den Sitzen: Mit stehenden Ovationen feiert der Admiralspalast Elvis Costello. Seinen besten Moment hat er aber, als er sich demonstrativ neben das Mikrophon stellt und unverstärkt singt. Und der Admiralspalast ist still. Gänsehaut!

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B.Z., October 10, 2014


Malte Goebel reviews Elvis Costello, solo and with Larkin Poe, Tuesday, October 9, 2014, Admiralspalast, Berlin, Germany.

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2014-10-10 B.Z. photo 01.jpg
Foto: picture alliance / dpa.

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