Mitteldeutsche Zeitung, July 25, 2008

From The Elvis Costello Wiki
Jump to navigationJump to search
... Bibliography ...
727677787980818283
848586878889909192
939495969798990001
020304050607080910
111213141516171819
202122232425 26 27 28


Mitteldeutsche Zeitung

Germany publications

Newspapers

Magazines

Online publications


-

Elvis Costello: Zurück zum Rock


translate

Die Annahme, man werde mit fortschreitendem Alter nicht nur weiser, sondern auch leiser, entkräftet der Musiker Elvis Costello mit seinem neuen Album.

Das trägt den Titel «Momofuku», ist in Rekordzeit entstanden und besticht durch ein hohes Energielevel, schnörkelloses Songwriting und eine Produktion mit Hang zur Perfektion.

Gut drei Jahrzehnte ist Elvis Costello nun schon im Musikgeschäft aktiv. Ausprobiert hat der gebürtige Londoner eine Reihe ganz unterschiedlicher Stilrichtungen. 1977 debütierte Elvis Costello mit dem Album «My Aim Is True», das sich in den Billboard-Charts platzieren konnte. Seitdem hat der Künstler fast dreißig Studioalben veröffentlicht und ist dabei auch immer wieder ungewöhnliche Wege gegangen. Neben seiner Arbeit als Songwriter und Interpret hat sich Elvis Costello auch einen Namen als Produzent gemacht. Zu den Bands, bei denen er im Hintergrund die Fäden zog, zählen zum Beispiel die Ska-Ikonen The Specials und die Folk-Punk-Band The Pogues.

Nachdem Elvis Costello sich in den letzten Jahren sowohl mit Kammermusik als auch mit Jazz und Blues beschäftigt hat, kehrt der Künstler mit seinem neuen Album «Momofuku» zurück zu seinen Wurzeln, nämlich zum Rock. Unterstützt wird er dabei von seiner Band The Imposters, die sich fast in Originalbesetzung präsentieren, sowie einer kleinen Auswahl weiterer Gastmusiker. Zu denen zählt auch die junge US-amerikanische Künstlerin Jenny Lewis, die Elvis Costello zuvor auch bei der Arbeit an ihrem eigenen Album unterstützte. Im Grunde war es die Arbeit mit der Sängerin der Band Rilo Kiley, die Elvis Costellos neues Album überhaupt auf den Weg brachte, denn eigentlich hatte sich der Musiker längst entschlossen, dem konventionellen Musikgeschäft den Rücken zu kehren und keine regulären Alben mehr zu veröffentlichen.

Ein Großteil des Materials, das auf «Momofuku» zu hören ist, sei im Zuge der Arbeit mit Jenny Lewis entstanden, verrät Elvis Costello auf seiner Website. Wie eine Sammlung von Überbleibseln hört sich das achtundzwanzigste Album des Engländers dennoch nicht an. Im Gegenteil: Elvis Costellos neue Stücke zeichnen sich durch ein überraschend frisches Miteinander von energischem Songwriting und sehr sorgfältiger Produktion aus. Dass es nur ein paar Wochen gebraucht hat, die Songsammlung unter Dach und Fach zu bringen, hört man dieser Platte in keinem Moment an. Im Gegenteil: «Momofuku» klingt auch noch in den aufbrausenden Momenten aufgeräumt und makellos, niemals gehetzt oder halbherzig zusammengestellt.

Stilistisch besinnt sich Elvis Costello auf seinem neuen Album zwar in erster Linie auf seine Vergangenheit als Rockmusiker, lässt aber auch andere Facetten zu. Auf «Momofuku» finden sich neben typischen Rockstücken auch soulige ruhige Nummern und Songs mit einem sehr klassischen und recht eleganten Pop-Appeal - eine ausgewogene und äußerst gefällige Mischung. Konventionen wirft Elvis Costello mit seiner neuen Platte nicht über den Haufen. Das gilt für das Songwriting und die Interpretation wie für die formale Seite der Veröffentlichung, obwohl letztere ursprünglich als kritische Aktion gegen moderne Musikkonsumgewohnheiten geplant war. Eigentlich sollte «Momofuku» nämlich ausschließlich als gute alte Vinyl-Platte erscheinen. Inzwischen steht das Werk, das übrigens nach dem Erfinder der Instant-Nudelsuppe benannt wurde, ganz regulär im CD-Sortiment der Plattenhändler. Ein Extra für Musikfreunde alter Schule, die die analoge Form des Musikgenusses bevorzugen, hat Elvis Costello dennoch im Angebot: Die Vinyl-Version enthält einen Code, der Zugang zu weiterem Material bietet, dann allerdings in digitaler Form.
www.elviscostello.com
www.vertigo.fm


-

Mitteldeutsche Zeitung, July 25, 2008


Mitteldeutsche Zeitung reviews Momofuku.


-



Back to top

External links