Der Tagesspiegel, May 12, 1999: Difference between revisions
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Es ist dieser charmante Humor, der ein Konzert mit Costello um vieles betörender macht als seine Platten. Die treffliche Auswahl exzellenter Songs aus dem gesamten Oeuvre. In hervorragenden neuen Arrangements: vom wunderbaren „I don't wanna go to Chelsea" bis zu den melancholischen Bacharach-Kollaborationen — und dazwischen „Almost Blue", sein schönster Song: sehr langsam, sehr tief und dunkelblau, mit getupften Gitarrenakkorden -und dieser Stimme, die den härtesten Stein erweicht. Und wenn gelegentlich der Eindruck entsteht, Costello lege es darauf an vorzuführen, wie eindrucksvoll sich sein Stimmumfang erweitert hat in den letzten Jahren.. dann plötzlich, auf dem Höhepunkt des Dramas: eine kurze Bewegung zur Seite, und er läßt die letzte Note in eine andere Richtung wehen, zieht selbstironisch die Augenbrauen hoch. grinst und freut sich diebisch über die eigene Rolle als dramatischer Pop-Tenor. | Es ist dieser charmante Humor, der ein Konzert mit Costello um vieles betörender macht als seine Platten. Die treffliche Auswahl exzellenter Songs aus dem gesamten Oeuvre. In hervorragenden neuen Arrangements: vom wunderbaren „I don't wanna go to Chelsea" bis zu den melancholischen Bacharach-Kollaborationen — und dazwischen „Almost Blue", sein schönster Song: sehr langsam, sehr tief und dunkelblau, mit getupften Gitarrenakkorden -und dieser Stimme, die den härtesten Stein erweicht. Und wenn gelegentlich der Eindruck entsteht, Costello lege es darauf an vorzuführen, wie eindrucksvoll sich sein Stimmumfang erweitert hat in den letzten Jahren.. dann plötzlich, auf dem Höhepunkt des Dramas: eine kurze Bewegung zur Seite, und er läßt die letzte Note in eine andere Richtung wehen, zieht selbstironisch die Augenbrauen hoch. grinst und freut sich diebisch über die eigene Rolle als dramatischer Pop-Tenor. | ||
Es ist diese Mischung aus Charme. Intelligenz, Humor und tiefer Melancholie. die Costello zu einem der aufregendsten Sänger und Songschreiber machen. Ein auffallend einfühlsames Publikum lauscht diesen wunderbaren 29 Songs in zweieinhalb Stunden in sichtlicher Ergriffenheit. Und zum Abschluß gibt es noch „Couldn't call it unexpected", ohne Mikrofon gesungen, sehr warm, sehr intim, als wären wir zu Gast in Costellos Wohnzimmer. Standing Ovations | Es ist diese Mischung aus Charme. Intelligenz, Humor und tiefer Melancholie. die Costello zu einem der aufregendsten Sänger und Songschreiber machen. Ein auffallend einfühlsames Publikum lauscht diesen wunderbaren 29 Songs in zweieinhalb Stunden in sichtlicher Ergriffenheit. Und zum Abschluß gibt es noch „Couldn't call it unexpected", ohne Mikrofon gesungen, sehr warm, sehr intim, als wären wir zu Gast in Costellos Wohnzimmer. Standing Ovations für das Konzert des Jahres! | ||
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