Donaukurier, October 14, 2014

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Sternstunde des Pop


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   Peter Felkel

München (DK) Die Essenz des Pop ist rund, schwarz und rotiert mit 45 Umdrehungen pro Minute auf dem Plattenteller. Ob Chuck Berry oder Little Richard, Beatles oder Rolling Stones, Sex Pistols oder The Smiths: Alles Bahnbrechende in der populären Musik spielte sich einst oft und gerne auf Vinylsingles ab – wovon auch Bruce Springsteen zu berichten wusste: "We learned more from a three minute record than we ever learned in school."

Nimmt man diese Zeile aus "No Surrender" zum Maßstab, dann darf Elvis Costello gewiss als einer der Lieblingslehrer der Babyboomer-Generation gelten – und sein überwältigender (Solo)-Auftritt am Montagabend im erstaunlicherweise nicht ausverkauften Münchner Circus-Krone-Bau als Pop-Lehrstunde aus dem Bilderbuch, als Sternstunde gar. Einen Abend mit „Liedern über Liebe und Lügen, Treue und Betrug“ verspricht der 60-jährige Londoner, der mittlerweile in New York lebt, augenzwinkernd, nachdem er sein 160-minütiges (!) Konzert mit "45," einer Hommage an eben jenes Vinylsingle-Format, eröffnet hat. Aber was heißt da „Konzert“: Ein Gesamtkunstwerk ist es, was der in edlen Zwirn gewandete Sänger mit Panamahut auf dem Kopf seinen Zuhörern bietet – und eine Reise durch die Jahrzehnte. Mit Schnurren und Scherzen, Anekdoten und Autobiografischem – und mit großartigen Songs aus 40 Jahren, die er mal werkgetreu spielt, mal ordentlich gegen den Strich bürstet.

Da mutiert das im Original vom Reggae beeinflusste "Watching The Detectives" zum veritablen Gitarrenmonster und der geschmeidige Pop-Hit "Everyday I Write The Book" zur filigranen Folk-Miniatur. Die betörende Jazz-Ballade "Shipbuilding" dekonstruiert Costello am Keyboard, die herzzerreißende Liebeserklärung an "Alison" singt und zupft er im vielleicht schönsten von vielen schönen Momenten ohne Mikrofon und Verstärker ins gebannt lauschende Publikum.

Es sind viele Elemente, die diesem Abend sein einzigartiges Gepräge geben: Wut und Romantik, Humor und Wehmut, Bob Dylan und Burt Bacharach, Blackpool und New Orleans, Punk und Country. Rebecca und Megan Lovell, die als Larkin Poe den Abend bezaubernd eingeläutet haben, dürfen den Star später begleiten – und tun dies mit jugendlichem Überschwang, instrumentaler Finesse und himmlischem Harmoniegesang. Am Ende steht eine mitreißende Fassung des Klassikers "(What's So Funny 'Bout) Peace, Love And Understanding?" Partystimmung im Circus Krone. Standing Ovations. Blumen für Costello und die Lovells. Ein Dankeschön für einen unvergesslichen Abend.


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DonauKurier, October 14, 2014


Peter Felkel reviews Elvis Costello, solo and with Larkin Poe, Monday, October 13, 2014, Circus Krone, Munich, Germany.


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