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My Aim Is True (1977)
Sein Debüt spielte Elvis Costello mit einer amerikanischen Bar-Band ein (deren Kern die Keimzelle von Huey Lewis & The News war). Dieser Umstand zeichnete verantwortlich dafür, dass dies später als der typische Costello-Sound wahrgenommen wurde: Britischer New-Wave-Intellekt trifft auf US-amerikanische Musiktradition. Costello war cool, eckig, schlau — aber er tauchte tief in die Geschichte der populären Musik der USA ein, was seine Songs von Anfang an anders klingen ließ. Zwar perfektionierte er die Methode später noch, doch so frisch und revolutionär wie hier klang diese selbstredend nie mehr.
Top-Tracks: Less Than Zero; Alison; Watching The Detectives; Waiting For The End Of The World; Miracle Man
Armed Forces (1979)
Costello befand sich mit seinem dritten Album auf dem melodischen Höhepunkt seines Schaffens. Das archaische Cover spiegelt nur bedingt die hier enthaltene Musik wider. Die zwölf Nummern sind melodisch und wirken zunächst sogar sanft. Doch der Zynismus des Declan McManus ist kaum zu überhören, sodass die beliebte Mischung aus Melancholie, Wohlklang und bitterbösen Textzeilen, die bereits Ende der Siebziger zum Markenzeichen des Briten geworden war, auf „Armed Forces" seinen Höhepunkt findet. Vielleicht ist es auch deswegen das Lieblings-Costello-Album vieler Musikkritiker.
Top-Tracks: Oliver's Army; Accidents Will Happen; Two Little Hitlers; Chemistry Class; Green Shirt
This Year's Model (1978)
Costellos zweites Album ist ein absoluter Klassiker. Hier definiert er seinen Markenkern. Die Verabredung zwischen entspanntem Rock'n'Roll und rebellischem Punk ist zukunftsweisend. Costello vermeidet bewusst die Entscheidung für die eine oder andere Seite und bleibt damit bei sich selbst. Auffällig ist das matschige Orgelspiel seines Langzeitmitstreiters Steve Nieve, das so überhaupt nicht in die Zeit passen will. Costello tatstet die Grenzen des damals Machbaren aus, hängt es aber nicht an die große Glocke. Diese pathetische Beiläufigkeit sollte seine große Stärke bleiben.
Top-Tracks: Radio Radio; Hand In Hand; Night Rally; Little Triggers; Lipstick Vogue
King of America (1986)
Kaum ein Album spaltet die Gemeinde der Fans und Kritiker so sehr wie diese Kollaboration mit T-Bone Burnett. Costello erkundet nicht nur intensiv US-amerikanische Musik, er tut dies auch noch in einem recht mainstreamigen Soundgewand. Und doch entwickelt er unter dem Deckmantel des Country-rock ein wahres Feuerwerk an Ideen, und seine augenzwinkernde Amerika-reise wird zur unterhaltsamen pädagogischen Erkundungsfahrt. Er imitiert nicht, sondern eignet sich die einheimischen Spielarten des Pop an und dreht sie solange durch den Costello-Fleischwolf, bis am Ende eines seiner feinsten Alben herauskommt.
Top-Tracks: Little Palaces; Indoor Fireworks; Jack Of All Parades; Brilliant Mistake; Sleep Of The Just
Painted From Memory (w/Bupt Bacharach) (1998)
Diese Kollaboration war lange vorbereitet — wohl, weil sich die beiden Partner über den Umstand bewusst waren, dass sie damit etliche ihrer Stammhörer irritieren würden. Auf der einen Seite der englische New-Wave-/Pop-Zyniker mit dem nölenden Organ. Auf der anderen Seite US-Gentleman Burt Bacharach, Inbegriff für „perfekten Wohlklang" und die große, gerne dramatische Geste. Die kuriose Konstellation ging dennoch auf: Bacharach steuerte Schönklang voller Streicher, Oboen, Flügelhörnern usw. bei, Costello brachte die Lieder mit seiner rauen Stimme auf den Boden zurück. Harmonie pur!
Top-Tracks: This House Is Empty Now; I Still Have That Other Girl; Toledo; God Give Me Strength





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Auch wenn er „Elvis" im Namen führt, Declan Patrick Aloysius MacManus — so der bürgerliche Name von Elvis Costello — war die Reinkarnation Buddy Hollys im Zeitalter des Punk. Mit Bürstenschnitt, Sakko, Krawatte und Brille (später kam noch die Kreissäge — der charakteristische Strohhut — hinzu) war er die Antithese zum Outfit der Siebziger. Und dass er anfangs als Punk wahrgenommen wurde, war sicher nur der allgemeinen Unfähigkeit geschuldet, ihn überhaupt einzuordnen. Denn der wahre Elvis stand selbst zur Subkultur in Opposition.

Costello war von Anfang an ein Provokateur, trat gern in Fettnäpfchen, konnte sich nicht entscheiden, ob er das britische Pendant zu Bruce Springsteen oder der nette Freak von nebenan sein wollte. Seine Einflüsse waren vielfältig: Rock 'n' Roll, Rockabilly, Country, Blues, Ska, Soul, Jazz, irgendwann Klassik. Costello wandelte sich von der schnodderigen Heulboje früher Tage zu einer ernstzunehmenden Popart-Institution. Neben seinem eigenen, reichen Output schrieb er auch Songs für Kollegen wie Johnny Cash, Aimee Mann oder Roger McGuinn.

Sein Typ hat sich in den letzten 35 Jahren kaum verändert, sein Standing hingegen sehr. Er hat an Autorität gewonnen, kollaborierte mit dem Brodsky Quartet, Burt Bacharach, Allen Toussaint, Bill Frisell oder Roy Nathanson. Der 58-Jährige betreibt seit jeher ein musikalisches Mimikry, bei der er seine Farbe zwar wechselt, seine Form aber stets beibehält.


My Aim Is True (1977)

Sein Debüt spielte Elvis Costello mit einer amerikanischen Bar-Band ein (deren Kern die Keimzelle von Huey Lewis & The News war). Dieser Umstand zeichnete verantwortlich dafür, dass dies später als der typische Costello-Sound wahrgenommen wurde: Britischer New-Wave-Intellekt trifft auf US-amerikanische Musiktradition. Costello war cool, eckig, schlau — aber er tauchte tief in die Geschichte der populären Musik der USA ein, was seine Songs von Anfang an anders klingen ließ. Zwar perfektionierte er die Methode später noch, doch so frisch und revolutionär wie hier klang diese selbstredend nie mehr.

Top-Tracks: Less Than Zero; Alison; Watching The Detectives; Waiting For The End Of The World; Miracle Man


Armed Forces (1979)

Costello befand sich mit seinem dritten Album auf dem melodischen Höhepunkt seines Schaffens. Das archaische Cover spiegelt nur bedingt die hier enthaltene Musik wider. Die zwölf Nummern sind melodisch und wirken zunächst sogar sanft. Doch der Zynismus des Declan McManus ist kaum zu überhören, sodass die beliebte Mischung aus Melancholie, Wohlklang und bitterbösen Textzeilen, die bereits Ende der Siebziger zum Markenzeichen des Briten geworden war, auf „Armed Forces" seinen Höhepunkt findet. Vielleicht ist es auch deswegen das Lieblings-Costello-Album vieler Musikkritiker.

Top-Tracks: Oliver's Army; Accidents Will Happen; Two Little Hitlers; Chemistry Class; Green Shirt


This Year's Model (1978)

Costellos zweites Album ist ein absoluter Klassiker. Hier definiert er seinen Markenkern. Die Verabredung zwischen entspanntem Rock'n'Roll und rebellischem Punk ist zukunftsweisend. Costello vermeidet bewusst die Entscheidung für die eine oder andere Seite und bleibt damit bei sich selbst. Auffällig ist das matschige Orgelspiel seines Langzeitmitstreiters Steve Nieve, das so überhaupt nicht in die Zeit passen will. Costello tatstet die Grenzen des damals Machbaren aus, hängt es aber nicht an die große Glocke. Diese pathetische Beiläufigkeit sollte seine große Stärke bleiben.

Top-Tracks: Radio Radio; Hand In Hand; Night Rally; Little Triggers; Lipstick Vogue


King of America (1986)

Kaum ein Album spaltet die Gemeinde der Fans und Kritiker so sehr wie diese Kollaboration mit T-Bone Burnett. Costello erkundet nicht nur intensiv US-amerikanische Musik, er tut dies auch noch in einem recht mainstreamigen Soundgewand. Und doch entwickelt er unter dem Deckmantel des Country-rock ein wahres Feuerwerk an Ideen, und seine augenzwinkernde Amerika-reise wird zur unterhaltsamen pädagogischen Erkundungsfahrt. Er imitiert nicht, sondern eignet sich die einheimischen Spielarten des Pop an und dreht sie solange durch den Costello-Fleischwolf, bis am Ende eines seiner feinsten Alben herauskommt.

Top-Tracks: Little Palaces; Indoor Fireworks; Jack Of All Parades; Brilliant Mistake; Sleep Of The Just


Painted From Memory (w/Bupt Bacharach) (1998)

Diese Kollaboration war lange vorbereitet — wohl, weil sich die beiden Partner über den Umstand bewusst waren, dass sie damit etliche ihrer Stammhörer irritieren würden. Auf der einen Seite der englische New-Wave-/Pop-Zyniker mit dem nölenden Organ. Auf der anderen Seite US-Gentleman Burt Bacharach, Inbegriff für „perfekten Wohlklang" und die große, gerne dramatische Geste. Die kuriose Konstellation ging dennoch auf: Bacharach steuerte Schönklang voller Streicher, Oboen, Flügelhörnern usw. bei, Costello brachte die Lieder mit seiner rauen Stimme auf den Boden zurück. Harmonie pur!

Top-Tracks: This House Is Empty Now; I Still Have That Other Girl; Toledo; God Give Me Strength





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