Elbe Wochenblatt, February 25, 2017: Difference between revisions

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<center><h3> „Jürgen Klopp ist sehr witzig” </h3></center>
<center><h3> „Jürgen Klopp ist sehr witzig” </h3></center>
<center>Interview mit Elvis Costello, für dessen Konzert in der Laeiszhalle wir Karten verlosen.  </center>
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<center>Matthias Greulich</center>
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'''Interview mit Elvis Costello, für dessen Konzert in der Laeiszhalle wir Karten verlosen.
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Vor einem Auftritt im Weißen Haus wurde er von Präsident Barack Obama mit den Worten begrüßt: ֦Ihre Frau war schon vor Ihnen hier.“ Seit 2003 ist Elvis Costello mit der kanadischen Jazzmusikerin Diana Krall verheiratet, die ebenfalls bereits vor dem damaligen Präsidenten aufgetreten war.  Mit seiner New-Wave-Band The Attractions war Costello schon häufiger in Hamburg. Im Oktober 2015 erschien sein Buch „Unfaithful Music. Mein Leben“, das im Klappentext die Karriere so zusammenfasst: Seine rauen Anfänge lagen zwischen Rock, New Wave und Punk – und schon damals erreichte er ein Millionen-publikum. Mit „She“, aufgenommen für die romantische Komödie „Notting Hill“, rührte er die Herzen aller Liebenden.  Über alle Hinwendungen zu so unterschiedlichen. Stilrichtungen wie Country, Folk, Motown, Jazz, Ska und Klassik hinweg begeistert Costello seine Fans – und ist dabei in Deutschland gerade mit seinen jüngsten Alben besonders erfolgreich.  
Vor einem Auftritt im Weißen Haus wurde er von Präsident Barack Obama mit den Worten begrüßt: ֦Ihre Frau war schon vor Ihnen hier.“ Seit 2003 ist Elvis Costello mit der kanadischen Jazzmusikerin Diana Krall verheiratet, die ebenfalls bereits vor dem damaligen Präsidenten aufgetreten war.  Mit seiner New-Wave-Band The Attractions war Costello schon häufiger in Hamburg. Im Oktober 2015 erschien sein Buch „Unfaithful Music. Mein Leben“, das im Klappentext die Karriere so zusammenfasst: Seine rauen Anfänge lagen zwischen Rock, New Wave und Punk – und schon damals erreichte er ein Millionen-publikum. Mit „She“, aufgenommen für die romantische Komödie „Notting Hill“, rührte er die Herzen aller Liebenden.  Über alle Hinwendungen zu so unterschiedlichen. Stilrichtungen wie Country, Folk, Motown, Jazz, Ska und Klassik hinweg begeistert Costello seine Fans – und ist dabei in Deutschland gerade mit seinen jüngsten Alben besonders erfolgreich.  


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Dienstag, 14 März, 20 Uhr,  Laeiszhalle (großer Saal), Johannes-Brahms-Platz 1.<br>
Tickets (40 bis 90 Euro) unter 0234/947 19 40 oder unter www.lb-events.de.de


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In einem Protestsong gegen Margaret Thatcher sang er, er werde auf ihrem Grab stehen und darauf herumtrampeln. Bei sei-nem legendären Auftritt bei Sa-turday Night Live stellte er sich der Zensur von Bands wie den Sex Pistols im Radio entgegen. In den 30 Alben, mit denen der Brite seit 1977 Erfolge feiert, erfand sich der eigenwillige Künstler, der auch mit der Hip-Hop-Band The Roots eine Platte machte, immer wieder neu. Vor seinem Konzert am 14. März in der Laeiszhalle sprach das Elbe Wochenblatt am Wo-chenende mit dem 62-Jährigen.
Elbe Wochenblatt am Wochen-ende Mister Costello, im März geben Sie ein Konzert in der Laeiszhalle. Als sie noch Musik-halle hieß, waren sie schon eini-ge Male dort. Ist es ein guter Ort für Rockmusik?
Elvis Costello: Die Musikhalle ist ein Ort, wo ich schon vor langer Zeit mit den Attraktion gespielt habe (1984, Anm. d. Red.). Man weiß, dass man die Halle mit viel Sound Men, es aber auch sehr intim sein kann. Mein aktuelles Programm „Detour" hat sich sehr entwickelt seitdem ich das letzte Mal in Hamburg war.
Was ist neu? Es gibt einen großen Fernseher hinter mir auf der Bühne. Ich kann Bilder zeigen, die etwas mit den Songs zu tun haben. Das hilft mir, die Geschichte der Songs zu erzählen.
Vor zweieinhalb Jahren san-gen Sie beim Konzert in der Großen Freiheit „Veronika", ei-nen Song, den sie gemeinsam mit Paul McCartney geschrie-ben haben. Sie freuten sich er-kennbar, dort zu sein, wo die Be-atles im Kaiserkeller ihre Karrie-re gestartet hatten. Wir haben alles von den Legen-den gehört, die an diesen Plätzen gespielt haben als junge Kerle. Das ist einer dieser Orte. Man denkt an die Jungs aus Liverpool, die dort waren. Es muss unglaub-lich gewesen sein, aber man kann nicht sagen, dass es besonders glamourös war. Es ist immer noch nicht sehr glamourös (lacht).
Aber Sie waren als Beatles-Fan nicht aus Nostalgie an ande-ren Orten, wo die Band war? Nein. Wenn man auf Tour ist, hat man manchmal Zeit, etwas zu sehen. Ich weiß, welche Orte ich in Hamburg sehen möchte. Das sind nicht unbedingt diese Orte Ich bin immer gerne nach Ham-burg gekommen, seitdem ich das erste Mal dort war. Ich mache gerne Spaziergänge. Wenn ich freie Zeit in Städten habe, gehe ich dort spazieren. Ich gehe wirk-lich verloren dabei und finde mich irgendwo wieder.
Welche Orte mögen Sie in Hamburg? Viele. Hängt vom Wetter ab. Es kann ganz schön kalt werden. (lacht) Manchmal kommt man nicht weit. Ich gehe sogar gerne in die Innenstadt an der Alster. Ich gehe in die Kunsthalle, wenn ich Zeit habe. Ich könnte in eine Ga-lerie gehen oder in Geschäften stöbern. Ihr habt immer noch gu-te Plattengeschäfte in Hamburg. Es gibt nicht mehr viele Orte, wo man gute Sachen bekommt Viel-leicht noch in Amsterdam.
Sie haben lange in Liverpool gelebt Erinnert Sie etwas an der Elbe an das Mersey-Ufer? Man kann immer noch sehen, was den Gruppen, die aus Liver-pool kamen, die in den frühen Sixties dort waren, bekannt vor-gekommen sein muss. Beide Städte haben sich sehr verändert Ich sehe Ähnlichkeiten, erkenne aber nicht sofort etwas, das nach Liverpool aussieht Einiges in der Nähe des Hafens ist vertraut Kir mich, weil mein Vater in der Nä-he der Docks aufwuchs. Nur eine halbe Straße, ein paar hundert Meter entfernt.
Als Teenager waren Sie häu-fig an der Anfield Road, um den FC Liverpool zu sehen. Mögen Sie den deutschen Trainer Jür-gen Klopp? Ja. Ich liebe Jürgen Klopp. Er ist das Beste, was Liverpool in vielen Jahren passiert ist Er ist sehr witzig. Wenn die Mann-schaft schlecht gespielt hat, tut er nicht so, als ob sie nicht schlecht gespielt habe. Ich war beim Spiel an Neujahr im Stadion und habe ihn gesehen. Als Teenager stand ich auf der Kop (Name der le-gendären Tribüne Anm. d. Red.). Das waren 27.000 Leute auf Stehplätzen. Und nun sitzen wir alle. Es ist eine etwas andere Atmosphäre. Manchmal ist es ein bisschen wie im Theater. Es ist ziemlich ruhig für Anfield. Und er dreht sich um. Dieser große Kerl winkt mit den Ar-men, um sicherzugehen, dass die Menge das Team unterstützt. Al-le Fußballfans sind kritisch, wenn die Mannschaft nicht gut spielt Er ist sehr gut darin, eine Verbindung zu den Fans herzu-stellen. Es ist großartig. Sie kön-nen noch nicht mit den anderen Klubs mithalten, die viel mehr Geld einsetzen. Aber es geht in eine bessere Richtung.
Mit Ihrer Familie wohnen Sie zeitweise in New York und im kanadischen Vancouver. Was denken Sie über den neuen US-Präsidenten Donald Tramp? Ich schaue darauf mit einem sehr langen Teleskop, wobei ich durch das falsche Ende hindurch sehe. Ich versuche also darauf mit dem größtmöglichen Ab-stand zu blicken. Ganz offen-sichtlich ist es eine Zeit, in der es viel Geschreie, Wut und Schrek-ken gibt. Es ist eine unerfreuliche und schwierige Situation. So wie vieles ist es eine Kettenreaktion und ein Moment, der vorbei geht. Das ist das Beste, was man darüber sagen kann. Gibt es einen passenden Song, der Ihnen zur gegenwär-tigen politischen Situation in den Sinn kommt, etwa »Power To The People"? Ich mag »Power To The Peo-ple nicht besonders, um ehrlich zu sein. Ich mag viele John-Len-non-Songs. Da gibt es andere. Mir ist auch „Imagine" egal. Ich denke es ist ein bisschen konfus. Auf der anderen Seite mag ich „Instant Karma!". Ich denke das wäre passender.
In Liverpool stimmte die Mehrheit gar den Verbleib in der EU. Was denken Sie per-sönlich über den »Brexir? Wieder eine komplizierte Frage. Je nachdem, wen man fragt, bekommt man unter-schiedliche Antworten. Es hängt davon ab, in welchem Teil der Gesellschaft man sich befindet und warum man drin-nen oder draußen sein möchte. Viele Leute haben berechtigte Fragen, die man stellen kann. Es ist genauso wie bei der Wahl in Amerika. Leute, die sich auf-gegeben und ohnmächtig füh-len. Die Hass auf andere Men-schen fühlen, die sie nicht ken-nen. Wo es tiefsitzende Furcht und Ängste gibt. Man kann nur hoffen, dass die meisten Leute am Ende lieber gut als schlecht sind und dass alles am Ende gut ausgeht. Ich selber habe so lan-ge nicht in England gelebt, dass
ich kein Nationalist bin. Ich war es auch nie. Wenn über-haupt wäre es Irland. Histo-risch gesehen war das Heimat-land meines Vaters Pur lange Zeit keine Nation. Ich gehöre dahin, wo es meiner Familie gut geht. Ich bin gerne in Liver-pool, ich mag Teile von Lon-don, aber ich gehöre nicht da-zu. Ich bin glücklich mit mei-ner Arbeit, die es mir erlaubt zu reisen. Ich verurteile nieman-den, der anders lebt Wenn man in einem Dorf lebt, wo man das andere Dorf nicht se-hen kann, ist das in Ordnung.
Ende März werden die Songs, die Sie gemeinsam mit Paul McCartney geschrieben haben, wiederveröffentlicht. Wie wirken die 30 Jahre alten Aufnahmen heute auf Sie?
Schön, dass sie herauskom-men. Es sind die ersten Versio-nen mit akustischen Gitarren drauf und Aufnahmen mit der Band. Einige Songs sind zwei-mal mit verschiedenen Aufnah-men vertreten. Einige Stücke haben sich in der Produktion der Platte noch einmal radikal verändert. Diese Songs sind so-gar drei mal zu hören. In eini-gen Fällen sind es drei komplett unterschiedliche Songs. Es ist nicht für jeden geeignet, aber es ist genügend Zeit vergangen. Ich danke der Welt Mt. die Zeit, die wir zusammen verbracht haben.
Es sind großartige Songs. Es gibt einige Versionen von »So Like Candr, da ist die erste Fassung, als wir es gerade ge-schrieben hatten besser als die Version, die ich daraus ge-macht habe. Wenn man Sinn Car Humor hat, hört man, was wir daraus gemacht haben.
Sie waren der einzige, der je-mals mit Paul McCartney beim Songschreiben so gearbeitet hat, wie John Lennon. Gibt es die Chance auf eine neue Zu-sammenarbeit?
Wissen Sie, wir hatten ein Ge-spräch darüber die Aufnahmen herauszubringen. Paul ist ein viel beschäftigter Mann. Ich sah ihn vor kurzem, als er in Van-couver eine fantastische Show gespielt hat. Letzten Sommer war ich in einem Fußballstadion in Madrid. Normalerweise mag ich diese Art Shows nicht. Aber es war ein Abend großer Freude ,all die Spanier die Songs singen zu hören. Es war einfach gigan-tisch. Ich mag die Tatsache, dass er auch neue Stücke in seiner Show spielt. Das versuche ich auch. Man will nicht ständig an der Vergangenheit hängen. Es ist großartig, sich weiter vor-wärts zu bewegen.
Das britische „Mojo '-Musikmagazin brachte dieses Bild von Elvis Costello aufs Cover.
FOTO: JAMES OMARA
Das Elbe Wodienblatt arn Wochentee verbogt drei mai zwei Karten für das Konzert In der Laeiszhalle. Gewinnen, so geht's: Einfach eine Post-karte an die Wochenblatt-Redaktion senden, Harburger Rathausstraße 40, 21073 Hamburg, oder eine E-Mail an: post@wochenblatt-redak tion.de - Stichwort „Gewinne: Elvis Costello" (bei E-Mails bitte in die Betreffzeile). Ein-sendeschluss ist Freitag. 3. März. Bitte die Telefonnum-mer angeben, die Gewinner werden benachrichtigt und stehen auf der Gästeliste. Der Rechtsweg ist ausgeschlos-sen.


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'''Dienstag, 14 März, 20 Uhr,  Laeiszhalle (großer Saal), Johannes-Brahms-Platz 1.<br>
'''Tickets (40 bis 90 Euro) unter 0234/947 19 40 oder unter www.lb-events.de.de
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'''Elbe Wochenblatt, February 25, 2017
'''Elbe Wochenblatt, February 25, 2017
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[[Matthias Greulich]] interviews Elvis Costello ahead of his solo concert on Tuesday [[Concert 2017-03-14 Hamburg|March 14, 2017]] at [[Laeiszhalle]], Hamburg, Germany.   
[[Matthias Greulich]] interviews Elvis Costello ahead of his solo concert, Tuesday, [[Concert 2017-03-14 Hamburg|March 14, 2017]], Laeiszhalle, Hamburg, Germany.   


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<br><small>Page 4. Photo credit: [[James O'Mara]]</small>
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==External links==
==External links==
*[https://issuu.com/elbe-wochenblatt/docs/wochenende_kw08-2017 Issuu.com]
*[https://www.elbe-wochenblatt.de/ Elbe-wochenblatt.de]  
*[https://www.elbe-wochenblatt.de/ Elbe-wochenblatt.de]  
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Elbe_Wochenblatt Wikipedia: Elbe Wochenblatt]
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Elbe_Wochenblatt Wikipedia: Elbe Wochenblatt]
*[https://issuu.com/elbe-wochenblatt/docs/wochenende_kw08-2017 Issuu.com]


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Elbe Wochenblatt

Germany publications

Newspapers

Magazines

Online publications


European publications

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„Jürgen Klopp ist sehr witzig”


translate
   Matthias Greulich

Interview mit Elvis Costello, für dessen Konzert in der Laeiszhalle wir Karten verlosen.

Vor einem Auftritt im Weißen Haus wurde er von Präsident Barack Obama mit den Worten begrüßt: ֦Ihre Frau war schon vor Ihnen hier.“ Seit 2003 ist Elvis Costello mit der kanadischen Jazzmusikerin Diana Krall verheiratet, die ebenfalls bereits vor dem damaligen Präsidenten aufgetreten war. Mit seiner New-Wave-Band The Attractions war Costello schon häufiger in Hamburg. Im Oktober 2015 erschien sein Buch „Unfaithful Music. Mein Leben“, das im Klappentext die Karriere so zusammenfasst: Seine rauen Anfänge lagen zwischen Rock, New Wave und Punk – und schon damals erreichte er ein Millionen-publikum. Mit „She“, aufgenommen für die romantische Komödie „Notting Hill“, rührte er die Herzen aller Liebenden. Über alle Hinwendungen zu so unterschiedlichen. Stilrichtungen wie Country, Folk, Motown, Jazz, Ska und Klassik hinweg begeistert Costello seine Fans – und ist dabei in Deutschland gerade mit seinen jüngsten Alben besonders erfolgreich.


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In einem Protestsong gegen Margaret Thatcher sang er, er werde auf ihrem Grab stehen und darauf herumtrampeln. Bei sei-nem legendären Auftritt bei Sa-turday Night Live stellte er sich der Zensur von Bands wie den Sex Pistols im Radio entgegen. In den 30 Alben, mit denen der Brite seit 1977 Erfolge feiert, erfand sich der eigenwillige Künstler, der auch mit der Hip-Hop-Band The Roots eine Platte machte, immer wieder neu. Vor seinem Konzert am 14. März in der Laeiszhalle sprach das Elbe Wochenblatt am Wo-chenende mit dem 62-Jährigen. Elbe Wochenblatt am Wochen-ende Mister Costello, im März geben Sie ein Konzert in der Laeiszhalle. Als sie noch Musik-halle hieß, waren sie schon eini-ge Male dort. Ist es ein guter Ort für Rockmusik? Elvis Costello: Die Musikhalle ist ein Ort, wo ich schon vor langer Zeit mit den Attraktion gespielt habe (1984, Anm. d. Red.). Man weiß, dass man die Halle mit viel Sound Men, es aber auch sehr intim sein kann. Mein aktuelles Programm „Detour" hat sich sehr entwickelt seitdem ich das letzte Mal in Hamburg war. Was ist neu? Es gibt einen großen Fernseher hinter mir auf der Bühne. Ich kann Bilder zeigen, die etwas mit den Songs zu tun haben. Das hilft mir, die Geschichte der Songs zu erzählen. Vor zweieinhalb Jahren san-gen Sie beim Konzert in der Großen Freiheit „Veronika", ei-nen Song, den sie gemeinsam mit Paul McCartney geschrie-ben haben. Sie freuten sich er-kennbar, dort zu sein, wo die Be-atles im Kaiserkeller ihre Karrie-re gestartet hatten. Wir haben alles von den Legen-den gehört, die an diesen Plätzen gespielt haben als junge Kerle. Das ist einer dieser Orte. Man denkt an die Jungs aus Liverpool, die dort waren. Es muss unglaub-lich gewesen sein, aber man kann nicht sagen, dass es besonders glamourös war. Es ist immer noch nicht sehr glamourös (lacht). Aber Sie waren als Beatles-Fan nicht aus Nostalgie an ande-ren Orten, wo die Band war? Nein. Wenn man auf Tour ist, hat man manchmal Zeit, etwas zu sehen. Ich weiß, welche Orte ich in Hamburg sehen möchte. Das sind nicht unbedingt diese Orte Ich bin immer gerne nach Ham-burg gekommen, seitdem ich das erste Mal dort war. Ich mache gerne Spaziergänge. Wenn ich freie Zeit in Städten habe, gehe ich dort spazieren. Ich gehe wirk-lich verloren dabei und finde mich irgendwo wieder. Welche Orte mögen Sie in Hamburg? Viele. Hängt vom Wetter ab. Es kann ganz schön kalt werden. (lacht) Manchmal kommt man nicht weit. Ich gehe sogar gerne in die Innenstadt an der Alster. Ich gehe in die Kunsthalle, wenn ich Zeit habe. Ich könnte in eine Ga-lerie gehen oder in Geschäften stöbern. Ihr habt immer noch gu-te Plattengeschäfte in Hamburg. Es gibt nicht mehr viele Orte, wo man gute Sachen bekommt Viel-leicht noch in Amsterdam. Sie haben lange in Liverpool gelebt Erinnert Sie etwas an der Elbe an das Mersey-Ufer? Man kann immer noch sehen, was den Gruppen, die aus Liver-pool kamen, die in den frühen Sixties dort waren, bekannt vor-gekommen sein muss. Beide Städte haben sich sehr verändert Ich sehe Ähnlichkeiten, erkenne aber nicht sofort etwas, das nach Liverpool aussieht Einiges in der Nähe des Hafens ist vertraut Kir mich, weil mein Vater in der Nä-he der Docks aufwuchs. Nur eine halbe Straße, ein paar hundert Meter entfernt. Als Teenager waren Sie häu-fig an der Anfield Road, um den FC Liverpool zu sehen. Mögen Sie den deutschen Trainer Jür-gen Klopp? Ja. Ich liebe Jürgen Klopp. Er ist das Beste, was Liverpool in vielen Jahren passiert ist Er ist sehr witzig. Wenn die Mann-schaft schlecht gespielt hat, tut er nicht so, als ob sie nicht schlecht gespielt habe. Ich war beim Spiel an Neujahr im Stadion und habe ihn gesehen. Als Teenager stand ich auf der Kop (Name der le-gendären Tribüne Anm. d. Red.). Das waren 27.000 Leute auf Stehplätzen. Und nun sitzen wir alle. Es ist eine etwas andere Atmosphäre. Manchmal ist es ein bisschen wie im Theater. Es ist ziemlich ruhig für Anfield. Und er dreht sich um. Dieser große Kerl winkt mit den Ar-men, um sicherzugehen, dass die Menge das Team unterstützt. Al-le Fußballfans sind kritisch, wenn die Mannschaft nicht gut spielt Er ist sehr gut darin, eine Verbindung zu den Fans herzu-stellen. Es ist großartig. Sie kön-nen noch nicht mit den anderen Klubs mithalten, die viel mehr Geld einsetzen. Aber es geht in eine bessere Richtung. Mit Ihrer Familie wohnen Sie zeitweise in New York und im kanadischen Vancouver. Was denken Sie über den neuen US-Präsidenten Donald Tramp? Ich schaue darauf mit einem sehr langen Teleskop, wobei ich durch das falsche Ende hindurch sehe. Ich versuche also darauf mit dem größtmöglichen Ab-stand zu blicken. Ganz offen-sichtlich ist es eine Zeit, in der es viel Geschreie, Wut und Schrek-ken gibt. Es ist eine unerfreuliche und schwierige Situation. So wie vieles ist es eine Kettenreaktion und ein Moment, der vorbei geht. Das ist das Beste, was man darüber sagen kann. Gibt es einen passenden Song, der Ihnen zur gegenwär-tigen politischen Situation in den Sinn kommt, etwa »Power To The People"? Ich mag »Power To The Peo-ple nicht besonders, um ehrlich zu sein. Ich mag viele John-Len-non-Songs. Da gibt es andere. Mir ist auch „Imagine" egal. Ich denke es ist ein bisschen konfus. Auf der anderen Seite mag ich „Instant Karma!". Ich denke das wäre passender. In Liverpool stimmte die Mehrheit gar den Verbleib in der EU. Was denken Sie per-sönlich über den »Brexir? Wieder eine komplizierte Frage. Je nachdem, wen man fragt, bekommt man unter-schiedliche Antworten. Es hängt davon ab, in welchem Teil der Gesellschaft man sich befindet und warum man drin-nen oder draußen sein möchte. Viele Leute haben berechtigte Fragen, die man stellen kann. Es ist genauso wie bei der Wahl in Amerika. Leute, die sich auf-gegeben und ohnmächtig füh-len. Die Hass auf andere Men-schen fühlen, die sie nicht ken-nen. Wo es tiefsitzende Furcht und Ängste gibt. Man kann nur hoffen, dass die meisten Leute am Ende lieber gut als schlecht sind und dass alles am Ende gut ausgeht. Ich selber habe so lan-ge nicht in England gelebt, dass ich kein Nationalist bin. Ich war es auch nie. Wenn über-haupt wäre es Irland. Histo-risch gesehen war das Heimat-land meines Vaters Pur lange Zeit keine Nation. Ich gehöre dahin, wo es meiner Familie gut geht. Ich bin gerne in Liver-pool, ich mag Teile von Lon-don, aber ich gehöre nicht da-zu. Ich bin glücklich mit mei-ner Arbeit, die es mir erlaubt zu reisen. Ich verurteile nieman-den, der anders lebt Wenn man in einem Dorf lebt, wo man das andere Dorf nicht se-hen kann, ist das in Ordnung. Ende März werden die Songs, die Sie gemeinsam mit Paul McCartney geschrieben haben, wiederveröffentlicht. Wie wirken die 30 Jahre alten Aufnahmen heute auf Sie? Schön, dass sie herauskom-men. Es sind die ersten Versio-nen mit akustischen Gitarren drauf und Aufnahmen mit der Band. Einige Songs sind zwei-mal mit verschiedenen Aufnah-men vertreten. Einige Stücke haben sich in der Produktion der Platte noch einmal radikal verändert. Diese Songs sind so-gar drei mal zu hören. In eini-gen Fällen sind es drei komplett unterschiedliche Songs. Es ist nicht für jeden geeignet, aber es ist genügend Zeit vergangen. Ich danke der Welt Mt. die Zeit, die wir zusammen verbracht haben. Es sind großartige Songs. Es gibt einige Versionen von »So Like Candr, da ist die erste Fassung, als wir es gerade ge-schrieben hatten besser als die Version, die ich daraus ge-macht habe. Wenn man Sinn Car Humor hat, hört man, was wir daraus gemacht haben. Sie waren der einzige, der je-mals mit Paul McCartney beim Songschreiben so gearbeitet hat, wie John Lennon. Gibt es die Chance auf eine neue Zu-sammenarbeit? Wissen Sie, wir hatten ein Ge-spräch darüber die Aufnahmen herauszubringen. Paul ist ein viel beschäftigter Mann. Ich sah ihn vor kurzem, als er in Van-couver eine fantastische Show gespielt hat. Letzten Sommer war ich in einem Fußballstadion in Madrid. Normalerweise mag ich diese Art Shows nicht. Aber es war ein Abend großer Freude ,all die Spanier die Songs singen zu hören. Es war einfach gigan-tisch. Ich mag die Tatsache, dass er auch neue Stücke in seiner Show spielt. Das versuche ich auch. Man will nicht ständig an der Vergangenheit hängen. Es ist großartig, sich weiter vor-wärts zu bewegen. Das britische „Mojo '-Musikmagazin brachte dieses Bild von Elvis Costello aufs Cover. FOTO: JAMES OMARA Das Elbe Wodienblatt arn Wochentee verbogt drei mai zwei Karten für das Konzert In der Laeiszhalle. Gewinnen, so geht's: Einfach eine Post-karte an die Wochenblatt-Redaktion senden, Harburger Rathausstraße 40, 21073 Hamburg, oder eine E-Mail an: post@wochenblatt-redak tion.de - Stichwort „Gewinne: Elvis Costello" (bei E-Mails bitte in die Betreffzeile). Ein-sendeschluss ist Freitag. 3. März. Bitte die Telefonnum-mer angeben, die Gewinner werden benachrichtigt und stehen auf der Gästeliste. Der Rechtsweg ist ausgeschlos-sen.

Dienstag, 14 März, 20 Uhr, Laeiszhalle (großer Saal), Johannes-Brahms-Platz 1.
Tickets (40 bis 90 Euro) unter 0234/947 19 40 oder unter www.lb-events.de.de


Tags: Diana KrallThe AttractionsUnfaithful Music. Mein LebenSheNotting Hill

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Elbe Wochenblatt, February 25, 2017


Matthias Greulich interviews Elvis Costello ahead of his solo concert, Tuesday, March 14, 2017, Laeiszhalle, Hamburg, Germany.

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Page 4. Photo credit: James O'Mara.

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