In knapp 27 Minuten bekommt der Hörer eine extrem hohe Dosis Melancholie eingeflößt. Der Londoner Songwriter Elvis Costello und der US-Jazz-Gitarrist Bill Frisell ließen sie am 25. Juni 1995 bei ihrem Auftritt beim Meltdown Festival abfüllen. Der ehemalige Zappel-New-Waver Costello hatte schon auf seinen Albe mit den Attractions einige herzzerreißende Balladen mit seiner unverkennbaren Näselknödelstimme gebracht. Der Duo-Auftritt in Der Londoner Queen Elizabeth Hall bringt Costello-Klassiker wie "Love Field" oder "Baby Plays Around", aber auch Juwelen von Jazz-Basslegende Charles Mingus ("Weird Nightmare") oder den Musicalisten Loewe & Lerner ("Gigi") in einem ungewohnten, aber faszinierenden Klanggewand. Wofür der Ausnahmegitarrist Bill Frisell mit feinen Flageolets und geschmackvollen Schwell- und Schwebetönöen sorgt. Er kann aber auch mit unverzerrten Arpeggios, "nur" begleiten. Ganz große Kunst in ganz kleiner Besetzung. Music On Vinyl/Cargo, 1995, 7 Tracks