Elvis Costello sieht völlig geschafft aus. "Arbeit, Arbeit, Arbeit", sagt er und grinst. "Manchmal denke ich, daß ich nur arbeite, um nicht aufhören zu müssen. Aber ich liebe meine Arbeit", erzählt er und rutscht auf der Hotelcouch hin und her.
Der 45jährige Engländer ist ein rastloser Typ. Plötzlich schüttelt er den Kopf, als er ein Foto von Monica Lewinsky in einer Zeitung sieht. "Es hat mich immer verwundert, wie sehr sich Politik und Showbusineß ähneln. Jeder ist so gut, wie sein letzter Hit. Wenn man nur genug Schlagzeilen macht, glauben die Leute, daß etwas dran sein muß - selbst wenn man bloß Schwachsinn von sich gibt."
Während die Schlammschlacht um den US-Präsidenten auf Hochtouren lief, werkelte Costello in Los Angeles mit Easy-Listening-Nestor Burt Bacharach an "Painted From Memory". Dieses Album war eine weitere Nuance in der Laufbahn von Costello, der es nicht nötig hat, sich festzulegen.
"Es ist mir nicht wichtig, ob bei meiner Arbeit ein schönes Bild entsteht. Ich finde, daß jedes einzelne Stück für sich interessant ist." Seit er seine Band The Attractions feuerte, springt Costello erst recht zwischen den Stilen. Nun kommt er, lediglich begleitet von seinem Hauspianisten Steve Nieve, nach Hamburg - sozusagen "unplugged".
(Beginn: 20 Uhr, AK: 45 bis 75 Mark)
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