Mitteldeutsche Zeitung, October 20, 2003: Difference between revisions
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Dass nicht alle die Geduld aufweisen werden, diese Reise zu vollenden, ist auch Costello selbst klar: «Es ist zwar immer frustrierend, wenn Menschen der Musik nicht die Chance geben, für sich selbst zu sprechen. Aber ich kann es verstehen - wir leben in einer Welt, die viel zu schnell ist.» | Dass nicht alle die Geduld aufweisen werden, diese Reise zu vollenden, ist auch Costello selbst klar: «Es ist zwar immer frustrierend, wenn Menschen der Musik nicht die Chance geben, für sich selbst zu sprechen. Aber ich kann es verstehen - wir leben in einer Welt, die viel zu schnell ist.» | ||
Ob er darüber besorgt gewesen sei, wie die Fans das schwierige neue Album aufnehmen? «Ich habe keine Fans», entgegnet Costello in seiner markanten tiefen Stimme. Kein Wunder, in seiner mehr als 25- jährigen Laufbahn hat der Ire vermutlich jede Grenze zwischen den musikalischen Stilen überschritten, Punk, Rock, Folk, Jazz, Klassik freizügig gemischt und so seine Zuhörer jedes Mal aufs Neue überrascht und auch herausgefordert. Das leise «''North''» folgt direkt auf | Ob er darüber besorgt gewesen sei, wie die Fans das schwierige neue Album aufnehmen? «Ich habe keine Fans», entgegnet Costello in seiner markanten tiefen Stimme. Kein Wunder, in seiner mehr als 25- jährigen Laufbahn hat der Ire vermutlich jede Grenze zwischen den musikalischen Stilen überschritten, Punk, Rock, Folk, Jazz, Klassik freizügig gemischt und so seine Zuhörer jedes Mal aufs Neue überrascht und auch herausgefordert. Das leise «''North''» folgt direkt auf «''When I Was Cruel''» vom Vorjahr, in dem Costello wieder seiner Rock-Zeit am nächsten kam. Geschrieben hat er die stillen Songs während der lauten Tour, häufig nachts alleine am Klavier. | ||
Die Lieder hätten nach so einer Form verlangt, sagt Costello. «Ich glaube nicht, dass es besser gewesen wäre, sie dynamischer zu machen, oder lauter, oder schneller, oder was auch immer man hätte mit ihnen anstellen können.» Da seien musikalische Elemente aus den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts zu hören und aus den 30ern des vorherigen. «Ich habe viel deutsche Komponisten des 19. Jahrhunderts gehört und von ihnen auch gelernt, wie man einen Liederzyklus aufbaut.» | Die Lieder hätten nach so einer Form verlangt, sagt Costello. «Ich glaube nicht, dass es besser gewesen wäre, sie dynamischer zu machen, oder lauter, oder schneller, oder was auch immer man hätte mit ihnen anstellen können.» Da seien musikalische Elemente aus den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts zu hören und aus den 30ern des vorherigen. «Ich habe viel deutsche Komponisten des 19. Jahrhunderts gehört und von ihnen auch gelernt, wie man einen Liederzyklus aufbaut.» |
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