Music Scene, February 1987: Difference between revisions
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Das kleine Teatro Cristallo in Mailand war zum | Das kleine Teatro Cristallo in Mailand war zum dritten Mal voll besetzt, als Elvis Costello alias Napoleon Dynamite alias Declan Mac Manus alias The Little Hands Of Concrete durch das Publikum marschierte und dabei ein Akkordeon malträtierte. Auf der Bühne dann plüschige Nightclub-Atmosphare mit Glitzervorhang, schmierigem Conferencier in Schale und Fliege und einer kleinen Bar, auf der Weinflaschen herumstanden und ein Fernseher lief. | ||
Nach ein paar Eröffnungsnummern aus alten Zeiten — «Chelsea», «There's No Action» und «Green Shirt» — die von der Band im ultrarapiden Amphetaminpunk heruntergedroschen wurden, kam die Sache mit dem drehbaren Songbook. Das gab ein Riesengelaufe auf der Bühne, da die Zuschauer das Rad mit den 40 Songs drehen konnten und so den nochsten Sang bestimmten. Wer gewahlt hotte, musste in einen Kafig und blieb darin tanzenderweise verbannt, bis das Stuck zu Ende war. Zur Belohnung gab's einen Drink. Costello selbst lief wie ein Verruckter auf der Bühne oder im Publikum urnher, begann ein grosses Palaver, wenn ihm ein Song nicht passte, schakerte mit seinen Gasten und bot dabei das unterhaltendste und witzigste Konzert, das ich je gesehen habe. Es waren vor allem die alteren Songs, die zur Auswahl standen, — sein neueres Material hone er schon am Vorabend in einem brillanten Solo-auftritt, an dem man zu keiner Zeit die Begleitband vermisste, vorgetragen. Und es gab lustige Covers: «Wild Thing» von den Troggs, «Ferry Across The Mersey» von den Pacemakers, «Pop Life» von Prince und allerlei Obskures zum Entdecken. Es war nicht immer sehr genau, was die «Attractions» auf ihr erstauntes, zuletzt hingerissenes Publikum losliessen, ober Costellos Stimme war besser dean je. | Nach ein paar Eröffnungsnummern aus alten Zeiten — «Chelsea», «There's No Action» und «Green Shirt» — die von der Band im ultrarapiden Amphetaminpunk heruntergedroschen wurden, kam die Sache mit dem drehbaren Songbook. Das gab ein Riesengelaufe auf der Bühne, da die Zuschauer das Rad mit den 40 Songs drehen konnten und so den nochsten Sang bestimmten. Wer gewahlt hotte, musste in einen Kafig und blieb darin tanzenderweise verbannt, bis das Stuck zu Ende war. Zur Belohnung gab's einen Drink. Costello selbst lief wie ein Verruckter auf der Bühne oder im Publikum urnher, begann ein grosses Palaver, wenn ihm ein Song nicht passte, schakerte mit seinen Gasten und bot dabei das unterhaltendste und witzigste Konzert, das ich je gesehen habe. Es waren vor allem die alteren Songs, die zur Auswahl standen, — sein neueres Material hone er schon am Vorabend in einem brillanten Solo-auftritt, an dem man zu keiner Zeit die Begleitband vermisste, vorgetragen. Und es gab lustige Covers: «Wild Thing» von den Troggs, «Ferry Across The Mersey» von den Pacemakers, «Pop Life» von Prince und allerlei Obskures zum Entdecken. Es war nicht immer sehr genau, was die «Attractions» auf ihr erstauntes, zuletzt hingerissenes Publikum losliessen, ober Costellos Stimme war besser dean je. |
Revision as of 23:25, 12 October 2014
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