NEW YORK — Declan McManus, 24, ist manisch bemüht, sich in Amerika unbeliebt zu machen. Das würde
nicht weiter auffallen, wenn der Brite nicht unter dem Künstler-namen Elvis Costello ein Star wäre, der gerade durch Amerika tourt.
Erster Fall: Er nannte Ray Charles einen „ignoranten blinden Nigger" und bezog dafür postwendend Prügel von Stephen Stills Roadies. Anschließend gab er der Stills-Sängerin Bonnie Bramlett die Auskunft: „Wir hassen euch Scheiß-Amis. Wir sind nur wegen des Geldes hier." Bonnie anschließend: „Leider hatte ich mir gerade an dem Tage vorgenommen, eine Lady zu werden. Sonst hätte ich ihm in seinen verdammten englischen Hintern getreten."
Fall zwei: Elvis bezeichnete den Rhythm & Blues-Sänger Ja, mes Brown als „blöden schwarzen Wackelarsch".
Die US-Tournee, von dem cleveren britischen Promoter Des Brown monatelang mit einer Publicity-Invasion vorbereitet, ist seitdem zum Horrortrip geworden. Elvis Nr. 2 wird nun von karategeschulten Bodyguards umgeben, die nicht genau wissen, ob sie ihren Auftraggeber schützen sollen oder das Publikum. Des Brown geht vor Konzerten höchstpersönlich durch die Stuhlreihen und reißt den Fans und den professionellen Fotografen die Filme aus der Kamera und die Tonbänder aus den Kassetten.
In einer Pressekonferenz, die dem Costello-Management nach dem Eklat unvermeidlich schien, beantwortete der übelgelaunte New Wave-Rocker die Fragen der Journalisten mit immer derselben Gegenfrage: „Was, das soll ich gesagt haben?" Eine Entschuldigung oder eine Erklärung ließ er sich nicht abringen.
Das einzige Zugeständnis, zu dem Elvis bereit war: „Ich werde in meinen letzten US-Konzerten eine ganze Stunde spielen." Bisher hatte er seine Fans mit vierzig Minuten abgespeist. Das hatte oft zu Krawallen geführt, die bisweilen blutig endeten.
In diesen Tagen beendet er die 53-Tage-Tournee, wofür er 69 Tage in dem ihni angeblich so verhaßten Amerika verbrachte. Die meiste Zeit davon auf der Straße in einem für ihn umgebauten luxuriösen Silver Eagle-Bus.
Costello kann sich's leisten — seine Plattenumsätze sind astronomisch. 1977 hatte er sein Debüt mit My Aim Is True, 300 000 wurden verkauft. 1978 kam die zweite, This Year's Model, ähnliche Umsätze wurden gemeldet. Und Armed Forces, Anfang dieses Jahres veröffentlicht, verkaufte sich 650 000mal.
Elvis könnte also zufrieden sein, doch er hat immer unsicht-
|