Musikexpress, December 1977

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Musikexpress

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My Aim Is True

Elvis Costello

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   Gunther Matejka

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Lacht nicht, wenn Eure Eltern bei Glenn Miller-Musik verzückt die Augen verdrehen. Wer jemals eine Ader für die starke Popmusik zwischen 1960 und 1970 hatte, wird beim Anhören von Elvis Costello nicht viel anders aussehen. Daß die Popmusik in den 70er Jahren einen Knacks bekommen hat, von dem sie sich bis heute nicht erholt hat, ist auch die Devise von Nick Löwe. Der Mann mit dem absoluten Gefühl für ungekünstelte und eingängige Songs produzierte die Titel des bebrillen "Buddy Holly on the rocks" namens Elvis, so daß eigentlich jeder merken müßte, warum "Pop" heutzutage oft nur noch ein Schimpfwort sein kann.

Die Songs von Elvis Costello zeigen, was uns bei aller technischen Perfektion in der Musik verloren ging. In erster Linie ein Feeling, das vielleicht manchmal eine Spur zu naiv oder zu romantisch ist, aber in seiner intensiven Aussage eben voE ins Schwarze trifft. Genau wie die scheppernden,ungeheuer simplen nostalgischen Gitarren-Riffs, die ebenso zum Costello-Stil gehören wie ein neuzeitlicher Reggae-Anklang in "Less Than Zero". Bei Elvis Costello verschmelzen Erinnerungen an den herzzerreißenden Gesang der Everly Brothers, natürlich auch an Elvis I, an die Beatles und in erster Linie an die frühen Manfred Mann. Das liegt aber eindeutig daran, daß Elvis' Stimme und auch sein Stil den ersten Mann-Sängern Paul Jones und Mike d' Abo sehr ähnlich ist. Elvis rockt, Elvis swingt und singt so engagiert wie einst die Highschool Bands. Der musikalische Hintergrund reicht vom original 60er Sound bis hin zu leichten, modernen Arrangements mit flüssig gespielter Gitarre. Prinzip bleibt jedoch die unverfälschte Begleitung einer (zumindest auf Platte) ausdrucksstarken Pop-Stimme. Entscheidend für die Ausstrahlung der Costello-LP ist zuguterletzt die greifbare Nähe des Interpreten und der Musiker, die nicht zu einem anonymen Klangkörper zusammengemischt und geschliffen wurden. Denn ohne die glattbügelnden Studio-Mechanismen macht Popmusik plötzlich wieder reichlich Spaß.

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Musikexpress, December 1977


Gunther Matejka reviews My Aim Is True.


Gunther Matejka profiles Stiff Records.


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Stiff Records

Nur Leichen im Keller

Gunther Matejka

page 15

Getragen von der neuen Rockwelle, sprießen in England derzeit neue, kleine Plattenfirmen aus dem Boden. Die Namen der moisten dieser Do-It-Yourself-Unternehmen sind eher lustig denn wichtig: “New Hormones”, “Step Forward”, “Small Wonder”, “Vengeance”. Einige wenige Labels dagegen werden wohl in Zukunft noch eine bedeutende Rolle auf dem Plattenmarkt spielen, weil bei ihnen die ricthigen Leute die rightigen New Wave-Bands unter Vertrag nahmen. “Ensign” etwa, di Firma, die die Boomtown Rats herausbrachte, gehört dazu. Und vor allem Stiff Records aus London, schon heute in Punk –Kreisen ein legandärer Name. Die Stiff-Leute haben die Angewohnheit, auf jede ihrer Platten in die Nähe der Auslaufrille einen kleinen Spruch zu ritzen. “Surfin’ on the new wave” kann man de lesen. Oder auch: “Crime Does Pay.” Mit Firmen-politik hat das aber wohl nichts zu tun ..

"Wir nehmen jeden unterVertrag, auch wenn er schon tot ist!” — auch mit diesem Slogan warben Stiff Records (Stiff heißt "Leiche”) für sich ais ausgefallenes Alternativ-Label. So bekam die Firma schnell das image, Auffangbecken zu sein für alles, was sich Punk oder New Wave nennt. Mittlerweile wurde jedoch daraus em Synonym für gute neue Popmusik.

Vor etwa einem Jahr gründeten zwei Typen die eigenständige Company, die den Bierbäuchen der etablierten Schall plattengesellschaften die Zähne zeigen woilte. Der eine, Jake Riviera, hatte sich zuvor um das Wohl von Chilly Willy und Dr. Feelgood gekürnmert. Sein Partner Dave Robinson war Manager von Graham Parker und einer Gruppe namens Clover. Sie nahmen sich em kleines Hinterhofbüro in Londons Alexander Street und schafften es, innerhaib kurzer Zeit nicht zuletzt durch aggressive Werbung ais heißer, aktueller Tip im Musikbusiness zu kursieren.

Zwar gehörten zu den ersten Einkäufen die Damned, was Stiff schnell in den Ruf brachte,ein reines Punk-Label zu sein. Die ursprüngliche Idee der beiden Stiff-Väter war es jedoch, vielversprechenden Außenseitern eine Chance zu geben; Leuten also, bei denen die großen Firmen kniffen oder sich einfach nicht die Mühe machten, einmal richtig zuzuhören. Als Jake und Dave erste Pläne fur em neues Label wälzten, war die Pubrock- Szene, die in den vergangenen Jahren zu den erfreulichsten. Erscheinungen des englischen Musikgeschehens gehörte, längst eingegangen und etwas anderes, Aufregendes bahnte sich an. Der Punk Rock fegte eine Menge Bands auf die Straße, die an keinem Pförtner der Schallplattenfirmen vorbeigekommen wären im vergangenen Jahr gehorte es noch nicht zum guten Ton, zumindeti eine Rotznasengang unter Veiling zu haben.

In der Auswahl der Interpreten gingen Riviera und Robinson niemals blindlings, drauflos. Obwohl sie Gruppen aufnahmen, die heute längst nicht mehr, im Progamm sind, bewiesen sie einen Riecher für guten Sound and für Typen.

Nick Lowe zum beispiel war die erste Lieche im Keller von Stiff und blieb bis heute das "Hausgenie”. Der ehemalige Brinsley Schwartz-Bassist nahm nìcht nur zwei Singles (,,So It Goes”, "I Love My Label”) und eine EP ("Bowi”) für Stiff auf, sondern proudzierte einen großen Teil der Interpreten, inklusive der Damned, Elvis Costello und Wreckless Eric.

Außerdem, arbeitete er als Produzent bel alle n LP’s von Graham Parker, und bei der Feelgood-LP Be Seeing You”. Jake Riviera, nennt ihn, "den letzen PopGenius”, Als Riviera sich vor etwa zwei Monaten von Stiff trennte, nahm er Nick wie auch Elvis Costello, eine weitere große Zugnummer, mit.

Warum ging Jake? Die Explosion des Labels hatte ihn wohl uberrannt. Er hatte keine Lust mehr. Als Boß einer in die Hitparaden expandierenden Firma sah er sich plotzlich vor Aufgaben gestellt, die seine Alternativ-Idee erheblich storten. Wahr scheinlich hatte er auch Angst, innerhaib kurzer Zeit selbst zu einem ubersattigtem Manager-Typen zu werden




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