Neue Zürcher Zeitung, September 28, 2003

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Elvis Costello

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Elvis Costello, der 49-jährige britische Punkrocker mit dem Zug zum Höheren, zählt zu den widersprüchlichsten Figuren im Popzirkus. Er ist ein unerschöpflicher Songwriter und ein unerträglicher Egomane. Sein Werk kennt kein Mass. Wie im Zeitraffer wächst es in alle Richtungen: öfter ins Breite als ins Tiefe. Neben gelungenen jüngeren Produktionen wie der CD When I Was Cruel (2002) stehen fragwürdige Experimente mit Anne Sofie von Otter, dem Brodsky Quartet, Burt Bacharach, der Mingus Big Band.

Nun hat Costello für die renommierte Deutsche Grammophon ein Konzeptalbum mit elf samtigen Songs aufgenommen. Sie beschreiben vor dem bekannten biografischen Hintergrund (Cait O'Riordan ab, Auftritt Diana Krall) das Ende einer alten Liebe und den Beginn einer neuen. Die Musik klingt nach Sinatra - ohne dessen Charme und Timing. Bald wird ein grosses Orchester zur Begleitung aufgeboten, bald nur ein Trio mit Steve Nieve am Klavier. Costello tremoliert im Bariton. Das bescheidene Ergebnis steht in merkwürdigem Widerspruch zum geheimnistuerischen Brimborium, das Costello um das Projekt veranstaltet hat. Einmal mehr bewahrheitet sich der Satz, dass er zwar ein Musiker von Rang ist, sich aber aus den falschen Gründen für einen solchen hält. North mag für orthodoxe Costellologen ergiebig sein, für alle andern ist es vor allem eines: furchtbar langweilig.

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Neue Zürcher Zeitung, September 28, 2003


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