Sounds (Germany), June 1977: Difference between revisions

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<center><h3> A Bunch Of Stiff Records / 1976 Max's Kansas City </h3></center>
<center><h3> A Bunch Of Stiff Records / 1976 Max's Kansas City </h3></center>

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A Bunch Of Stiff Records / 1976 Max's Kansas City


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   Jürgen Legath

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Früher — ist das nicht wieder ein Anfang? — also früher, da gab's Plattenfirmen, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, Qualität zu produzieren. Trotz aller Unkenrufe von Seiten der etablierten Marken hielten sie für einige Zeit an diesem Konzept fest, und dadurch gelangten Bands zu Weltgeltung, die vorher nicht mal die Chance gehabt hätten, das, was sie im Kopf hatten, mit dem Fingernagel auf 'ne alte Schiefertafel zu kratzen. Ich spreche von Island z.B. oder Elektra und sogar noch von den Anfängen von Asylum. Das war früher, wie gesagt.

Stiff ist was von heute und Stiff könnte ein neuer Schritt in diese alte Richtung gewesen sein. Könnte sag ich, weil Stiff — zwar im Moment noch ein unabhängiges Label — schon in die erste Falle gegangen ist und einen Vertriebsvertrag mit Island abgeschlossen hat. Ich will hier nicht die Stiff-Story vorweg nehmen, die wollen wir Euch nämlich im nächsten Heft präsentieren. Nur schnell soviel: Stiff war's, die Bands wie Clash und den Damned ihre erste Chance gab und die die abgegraste englische Musiklandschaft nach neuen Talenten durchkämmte, nicht nur nach Punk-Bands. Talenten, die den Etablierten einfach zuwenig kommerzielle Power hatten. Was dabei zutage tritt ist eine ausgefreakte Kollektion witziger bis überwitziger Songs, die Ihr Euch nicht entgehen lassen solltet.

Den Anfang auf diesem Sampler mit bislang unveröffentlichten Stücken macht Nick Lowe. Nick sollte Euch durch seine Arbeit mit Brinsley Schwarz bekannt sein. Er hat auch fast alle der Stücke dieser Platte produziert und spielt auf vielen mit. Seine Nummer ist ein selbstironisches Stück Musik-Business-Affenzirkus-Hass-Liebe-Persiflage mit dem Titel „Love My Label".

In der Folge treffen wir auf alte Bekannte wie Lemmy (Ex-Hawkwind) und seine Motorheads, oder auf Elvis Costello, der einen Calypso mit dem Titel „Less Than Zero" zum Besten gibt. Natürlich hat auch dieses Stück seine Tücken, wie auch „Food" von den Takeaways, das sich reichlich nach Dylan anhört, aber wohl durch die Polypen von niemand anderen als Albertos only Chris Lee dringt.

Dazwischen tauchen noch Leute auf wie Martin Stone (Ex-Pink Fairies, Chilli Willy, Mighty Baby, Savoy Brown, etc.) Sean Tyla (ex-Ducks Deluxe) und Dave Edmunds. Frei nach dem Wahlspruch „Stiff — Undertakers Of The Industrie" und „If They're Dead — Well Sig'n Them" zeigt die Platte, was man alles machen kann, wenn nicht immer nur die Kohle, die 'ne Platte eventuell bringen kann, zum Maßstab genommen wird. Ob sie im Endeffekt nicht auch Kohle bringt ist ja noch lange nicht raus.

Auch die zweite Platte befaßt sich mit solchen Goodies — mit Bands, die sogar im weitherzigen New York kaum 'ne Chance sehen, sich auf Platte zu verewigen. Business ist eben big und hart.

Namen wie Wayne County oder Chery Vanilla and her Staten Island Band, The Fast oder Suicide geistern immer mal wieder durch die Zeilen der anglo-amerikanisch en Musik-Presse. Gehört oder gesehen haben diese Bands indes die wenigsten. Wen es also interessiert, wie's in NY abseits der offiziellen Musik-Börse weitergeht, sollte versuchen, sich diese Platte bei einem der Importeure, die in dieser Zeitung inserieren, zu besorgen.

Die US-Ausgaben der Punks präsentieren sich ganz anders als erwartet. Nicht so laut und primitiv, sondern sehr stilvoll und gediegen, in bester Tradition — Velvets, Doors bis hin zu unverdauten Tangerine-Dream-Anleihen. Unverdaut sind die meisten dieser Einflüsse und oft mit unzureichenden Mitteln und mit plumper Raffinesse ausgeführt. Trotzdem ist dies eine sehr interessante Platte. Einige dieser Namen werden sicher überleben, der Grundstock für den Mythos von Übermorgen.

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Sounds (Germany), No. 100, June 1977


Jürgen Legath reviews A Bunch Of Stiff Records and 1976 Max's Kansas City.

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Page scans.

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