Vienna Kurier, October 20, 2011

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Costello: "Sich zu wiederholen, wäre feige"


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   Michael Huber

Elvis Costello, einer der bedeutendsten Songschreiber der Gegenwart, kommt am 31. Oktober ins Wiener Konzerthaus.

Vor sieben Jahren hatte Elvis Costello einen Gastauftritt in Charlie Sheens "Männerselbsthilfegruppe" in der Serie Two And A Half Men. In der Episode platzte Charlies Bruder Alan — gespielt von Jon Cryer — in die Pokerrunde, klopfte Costello auf die Schulter und fragte, warum er denn nicht mehr "so wie früher" Musik mache — als zorniger Mann, voll rauer Energie und Ärger.

"Dieser Gag wurde mit einigem Hintergrundwissen geschrieben", sagt Costello. Er weiß, dass er mit seinen vielen Kooperationen — u.a. mit Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter, Jazzgitarrist Bill Frisell oder Pop-Orchestrator Burt Bacharach — auch alte Fans vor den Kopf stieß. "Sich immer zu wiederholen wäre allerdings ein riesiger Fehler gewesen, und es wäre auch feige. Die älteren Sachen bleiben in Gesellschaft von neuerem Material ja auch lebendiger."


Alt und Neu

Auf seiner Solo-Tour, die den legendären Songschreiber am 31. Oktober ins Wiener Konzerthaus führt, hat Costello die Durchmischung zum Programm erhoben. Zwar fehlt das riesige Glücksrad, das der gebürtige Brite seit einiger Zeit bei Konzerten mit seiner Band The Imposters mit sich führt: Das Konzept, Fans aus dem Publikum am Rad drehen und so die Songs auswählen zu lassen, würde solo nicht so gut funktionieren, erzählt der 56-Jährige.

Dafür, erklärt er, "hört man die Songs so, wie sie geschrieben wurden, mit nur einem Instrument. Manche habe ich verändert — einiges, was man als Uptempo-Song kennt, wird als Ballade gespielt und umgekehrt. Das erlaubt mir viel Freiheit, nicht nur in der Gegenüberstellung von Gegenwart und Vergangenheit, sondern auch in der Kombination verschiedener Stimmungen."

Das Werk, das Costello seit seinem Debütalbum My Aim Is True (1977) schuf, brachte bis heute viele unterschiedliche Fangemeinden hervor. In England, erzählt er, wäre er vor allem für seine Werke mit der Band The Attractions aus den 1970ern bekannt, in den USA seien die Alben der 1980er, darunter das vom Folk-Experten T-Bone Burnett produzierte King Of America (1986), geläufiger.

Costellos bislang jüngstes Album National Ransom, 2010 erschienen und ebenfalls von Burnett produziert, könnte ihm zufolge sein letztes gewesen sein. "Alben sind nichts, womit man Geld verdienen kann — man macht sie aus Passion", sagt er.


Live is Life

Costello definiert sich heute eher durch seine Live-Shows als seine Aufnahmen: "Ich kann fünf brandneue Titel, die noch nie jemand gehört hat, in meine Show aufnehmen, wenn mir danach ist", sagt er. "Mit der Zeit werden die Leute merken, dass das etwas Besonderes ist — es könnte das einzige Mal sein, dass ich einen Song aufführe. Ich könnte Songs für spezielle Anlässe schreiben. Es gibt so viel, worauf man hoffen kann, und ich verstehe nicht, warum viele Leute so negativ denken, wenn es um Musik geht. Es ist nicht die Musik, die in irgendeiner Weise gefährdet ist — nur die Art, Musik zu verkaufen, verändert sich. Ich glaube nicht, dass wir die endgültige Lösung heute schon kennen."

Costello Solo: Mit Song-Revue in Wien

Der Künstler: Elvis Costello, 1954 als Declan McManus in London geboren, ist einer der vielseitigsten Songschreiber der Pop-Welt. In seinem Werk finden sich Einflüsse von Punk, Jazz, klassischer Musik und Folk. Seine bekanntesten Songs sind "Veronica", "I want to" und "A Good Year for the Roses".

Das Konzert: Am Montag, dem 31. Oktober, gastiert Elvis Costello mit seiner Solo-Show im Großen Saal des Wiener Konzerthauses (20 Uhr).


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Kurier, October 20, 2011


Michael Huber profiles Elvis Costello ahead of his solo concert, Monday, October 31, 2011, Konzerthaus, Vienna, Austria.


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