Vienna Presse, April 12, 2002: Difference between revisions

From The Elvis Costello Wiki
Jump to navigationJump to search
(formatting / sorting)
(+Austria publications index +European publications by country index +tags)
 
(2 intermediate revisions by the same user not shown)
Line 1: Line 1:
{{Bibliography header}}
{{Bibliography header}}
{{:Bibliography index}}
{{:Bibliography index}}
{{:Die Presse index}}
{{:Vienna Presse index}}
{{:Newspaper index}}
{{:Austria publications index}}
{{:European publications by country index }}
{{Bibliography article header}}
{{Bibliography article header}}
<center><h3> "Inspiration, vielleicht auch Diebstahl": <br> Der Sänger, der grausam war"</h3></center>
<center><h3> "Inspiration, vielleicht auch Diebstahl": <br> Der Sänger, der grausam war" </h3></center>
----
----
<center>Samir H. Köck</center>  
{{GT | link = http://translate.google.com/translate?sl=de&tl=en&u=http%3A%2F%2Fwww.elviscostello.info%2Fwiki%2Findex.php%2FVienna_Presse%2C_April_12%2C_2002 }}
<center> {{mm}} Samir H. Köck </center>  
----
----
Elvis Costello veröffentlicht mit ''When I Was Cruel'' seine erste Pop-Platte seit sieben Jahren. Mit der ''Presse'' sprach er in Dublin über seine Liebe zum Jazz, seinen neuen Hang zur Soundtüftelei und die Schönheit des Häßlichen.
'''Elvis Costello veröffentlicht mit ''When I Was Cruel'' seine erste Pop-Platte seit sieben Jahren. Mit der ''Presse'' sprach er in Dublin über seine Liebe zum Jazz, seinen neuen Hang zur Soundtüftelei und die Schönheit des Häßlichen.
{{Bibliography text}}
{{Bibliography text}}


Vorbei die Zeiten, als sich Elvis Costello mit der Kommerz-Musikszene Nashvilles anlegte, Country-Größe [[Dolly Parton]] anpöbelte und Musikjournalisten das Existenzrecht absprach. Der Furor des Punk und der Zorn über den Käfig, den der Popstarruhm mit sich bringt, scheinen verraucht. Hoch über der schönen Bucht von Killiney, in einem Grand Hotel von leicht abgeblättertem maritimem Charme, sitzt einer der talentiertesten Grübler des Schaugeschäfts bei Früchtekuchen und parliert ausgeruht über den jüngsten Hakenschlag seiner Kunst.
Vorbei die Zeiten, als sich Elvis Costello mit der Kommerz-Musikszene Nashvilles anlegte, Country-Größe Dolly Parton anpöbelte und Musikjournalisten das Existenzrecht absprach. Der Furor des Punk und der Zorn über den Käfig, den der Popstarruhm mit sich bringt, scheinen verraucht. Hoch über der schönen Bucht von Killiney, in einem Grand Hotel von leicht abgeblättertem maritimem Charme, sitzt einer der talentiertesten Grübler des Schaugeschäfts bei Früchtekuchen und parliert ausgeruht über den jüngsten Hakenschlag seiner Kunst.


Nach etlichen, teils recht seltsam anmutenden musikalischen Kollaborationen — etwa dem gräulichen ''[[For The Stars]]'' mit Operndiseuse [[Anne Sofie von Otter|Sophie von Otter]] — hat sich der deutlich fülliger gewordene Singer-Songwriter wieder dem rauhen Charme billiger Gitarren zugewandt, ohne daß es je unappetitlich wird.
Nach etlichen, teils recht seltsam anmutenden musikalischen Kollaborationen — etwa dem gräulichen ''For The Stars'' mit Operndiseuse Anne Sofie von Otter — hat sich der deutlich fülliger gewordene Singer-Songwriter wieder dem rauhen Charme billiger Gitarren zugewandt, ohne daß es je unappetitlich wird.


Wo einst der Fokus des Interesses auf der Liedstruktur lag, ist das am 15. April erscheinende Album ''[[When I Was Cruel]]'' von einer lustvollen Befassung mit den Qualitäten von Sounds zwischen Eu- und Kakophonie geprägt. "Wir haben zwar einige nicht alltägliche Instrumente wie Harmonium, Melodica und auch Rhythmusprozessoren verwendet, aber die Arbeit am Klangbild geschah großteils in der vierwöchigen Nachproduktion: Ich tüftelte mit den Ingenieuren, um alles noch organischer klingen zu lassen. In der Hauptsache entstehen interessante Sounds aber weniger am Mischpult als in der raffinierten Kombination der Instrumente."
Wo einst der Fokus des Interesses auf der Liedstruktur lag, ist das am 15. April erscheinende Album ''When I Was Cruel'' von einer lustvollen Befassung mit den Qualitäten von Sounds zwischen Eu- und Kakophonie geprägt. "Wir haben zwar einige nicht alltägliche Instrumente wie Harmonium, Melodica und auch Rhythmusprozessoren verwendet, aber die Arbeit am Klangbild geschah großteils in der vierwöchigen Nachproduktion: Ich tüftelte mit den Ingenieuren, um alles noch organischer klingen zu lassen. In der Hauptsache entstehen interessante Sounds aber weniger am Mischpult als in der raffinierten Kombination der Instrumente."


Schon mit 13 Jahren begann der als Declan Patrick MacManus in eine Musikerdynastie Geborene an Instrumenten herumzufingern — 1977, im Sinn-Vakuum der ersten Post-Punk-Tage, kam er mit seinem Album ''[[My Aim Is True]]'' groß heraus. Mit den Jahren wuchs seine Hinwendung zur Musik seiner Kindheit. Vater [[Ross MacManus|Ross]] war Sänger und Trompeter im Joe Loss Orchestra, Mutter Lillian Geschäftsführerin im Plattenladen von [[Beatles]]-Manager Brian Epstein. Der junge Elvis Costello war also stets mit Jazz und Swing in Berührung, was nachhaltige Folgen haben sollte.
Schon mit 13 Jahren begann der als Declan Patrick MacManus in eine Musikerdynastie Geborene an Instrumenten herumzufingern — 1977, im Sinn-Vakuum der ersten Post-Punk-Tage, kam er mit seinem Album ''My Aim Is True'' groß heraus. Mit den Jahren wuchs seine Hinwendung zur Musik seiner Kindheit. Vater [[Ross MacManus|Ross]] war Sänger und Trompeter im Joe Loss Orchestra, Mutter Lillian Geschäftsführerin im Plattenladen von Beatles-Manager Brian Epstein. Der junge Elvis Costello war also stets mit Jazz und Swing in Berührung, was nachhaltige Folgen haben sollte.


So gastierte er beim legendären [[Count Basie]]. Und für seinen Song "[[Shipbuilding|Shipbulding]]" gelang es ihm bereits 1982, Chet Baker für ein Solo zu engagieren. "Bei dieser Gelegenheit gab ich Chet ein Lied, das ich für ihn komponiert hatte: ,[[Almost Blue]]', wo ich auch versuchte, seinen Stil zu imitieren. Er komponierte ja kaum, hatte aber unbestritten einen sehr persönlichen Stil."
So gastierte er beim legendären Count Basie. Und für seinen Song "Shipbuilding" gelang es ihm bereits 1982, Chet Baker für ein Solo zu engagieren. "Bei dieser Gelegenheit gab ich Chet ein Lied, das ich für ihn komponiert hatte: 'Almost Blue,' wo ich auch versuchte, seinen Stil zu imitieren. Er komponierte ja kaum, hatte aber unbestritten einen sehr persönlichen Stil."


Von [[Chet Baker]] geehrt
<!-- Von Chet Baker geehrt -->
"Wir trafen einander noch oft, doch sprachen nie mehr über ,Almost Blue'. Um so erstaunter war ich, als mir jemand Monate nach Chets Tod ein Tape mit einer wundervollen Aufnahme dieses Liedes gab. Später hat auch Little Jimmy Scott es ganz ergreifend interpretiert... Es gibt ja nicht viele, die meine Songs coverten, aber darunter sind Kaliber wie Roy Orbison, Dusty Springfield, Johnny Cash und eben Chet Baker und Jimmy Scott. Das macht mich schon ein wenig stolz."


"Wir trafen einander noch oft, doch sprachen nie mehr über ,Almost Blue'. Um so erstaunter war ich, als mir jemand Monate nach Chets Tod ein Tape mit einer wundervollen Aufnahme dieses Liedes gab. Später hat auch [[Jimmy Scott|Little Jimmy Scott]] es ganz ergreifend interpretiert. . Es gibt ja nicht viele, die meine Songs coverten, aber darunter sind Kaliber wie [[Roy Orbison|Roy Orbinson]], [[Dusty Springfield]], [[Johnny Cash]] und eben Chet Baker und Jimmy Scott. Das macht mich schon ein wenig stolz."
Also warum nicht wieder etwas mit Jazzern anfangen? Der seit zwölf Jahren in Irland, dem Land seiner Vorväter, ansässige Künstler engagierte für sein aktuelles Album mit Ku-umba Frank Lacy, Curtis Fowlkes, Jay Rodriguez und Roy Nathanson eine hochkarätige Bläsersektion, die einigen Songs das richtige Maß an Schrägheit gaben. "Eine Supersache war, daß ich erst kurz vor den Sessions erfuhr, daß Frank Lacy auch ganz ausgezeichnet Trompete spielt. Da habe ich spontan einige Trompetenparts geschrieben, die nun Stücke wie "15 Petals" und "...Dust" ganz entscheidende Dynamik geben."


Also warum nicht wieder etwas mit Jazzern anfangen? Der seit zwölf Jahren in Irland, dem Land seiner Vorväter, ansässige Künstler engagierte für sein aktuelles Album mit [[Ku-umba Frank Lacy]], [[Curtis Fowlkes]], [[Jay Rodriguez]] und [[Roy Nathanson]] eine hochkarätige Bläsersektion, die einigen Songs das richtige Maß an Schrägheit gaben. "Eine Supersache war, daß ich erst kurz vor den Sessions erfuhr, daß Frank Lacy auch ganz ausgezeichnet Trompete spielt. Da habe ich spontan einige Trompetenparts geschrieben, die nun Stücke wie "[[15 Petals]]" und "...Dust" ganz entscheidende Dynamik geben."
Tatsächlich gehören diese langen Stücke — "...Dust" wurde erst nachträglich zerlegt — zu den besten Momenten Costellos. Imaginative Arrangements, ein gewisser Mut zur Häßlichkeit, überraschend organischer Sound, die gewohnt guten Texte: Songjuwelen. Dieses Niveau wird leider nicht durchgehalten. Lieder wie "45," wo Costello der Zahlenmagie und der Allmacht von Popsongs in unser aller Leben nachsinnt, sind zwar textlich reizvoll, aber musikalisch nur ein Aufguß schon gehörter Melodien.


Tatsächlich gehören diese langen Stücke — "...Dust" wurde erst nachträglich zerlegt — zu den besten Momenten Costellos. Imaginative Arrangements, ein gewisser Mut zur Häßlichkeit, überraschend organischer Sound, die gewohnt guten Texte: Songjuwelen. Dieses Niveau wird leider nicht durchgehalten. Lieder wie "[[45]]", wo Costello der Zahlenmagie und der Allmacht von Popsongs in unser aller Leben nachsinnt, sind zwar textlich reizvoll, aber musikalisch nur ein Aufguß schon gehörter Melodien.
"Wir haben ein hochqualifiziertes Team von Musikern und Ingenieuren beschäftigt, um sicherzustellen, daß wir nicht unbeabsichtigt eine Platte machen, die wir schon einmal veröffentlicht haben" — dieses Statement Costellos zeigt nur zu deutlich, daß grimmiger Humor auf unangenehmen Wahrheiten basiert. Doch mit "Spooky Girlfriend" und dem epischen Titeltrack "When I Was Cruel No. 2" gelangen noch zwei weitere überragende Songs.


"Wir haben ein hochqualifiziertes Team von Musikern und Ingenieuren beschäftigt, um sicherzustellen, daß wir nicht unbeabsichtigt eine Platte machen, die wir schon einmal veröffentlicht haben" — dieses Statement Costellos zeigt nur zu deutlich, daß grimmiger Humor auf unangenehmen Wahrheiten basiert. Doch mit "[[Spooky Girlfriend]]" und dem epischen Titeltrack "[[When I Was Cruel No. 2]]" gelangen noch zwei weitere überragende Songs.
<!-- Sampling seiner selbst -->
Auf letzterem bedient sich Costello der Sampling-Methode, die er vor nicht allzu langer Zeit verdammt hat. "Sampling kann ganz furchtbar sein, wenn es unmusikalisch ist. Nicht selten werden da ganze Grooves in nicht dazu passende Melodien hinüberoperiert. Man kann durchaus Häßlichkeit aus Gründen der Dramaturgie in die Musik bringen, aber doch nicht auf solch plumpe, ignorante Art. Ich selbst habe viel von Ideen anderer geschöpft. Man kann es Inspiration nennen oder Tribut oder vielleicht auch Diebstahl."


Sampling seiner selbst
"Songwriter meines Schlages gehen eben von der Grundstimmung einer legendären Platte aus. Auf '...Dust Pt. 2' haben wir uns sogar selbst gesampelt, was eine Möglichkeit darstellt, selbst erst richtig spontan zu agieren. Aber was heutzutage so alles passiert... Manche Leute haben eben die Möglichkeiten der Sample-Technik noch nicht ganz erforscht."


Auf letzterem bedient sich Costello der Sampling-Methode, die er vor nicht allzu langer Zeit verdammt hat. "Sampling kann ganz furchtbar sein, wenn es unmusikalisch ist. Nicht selten werden da ganze Grooves in nicht dazu passende Melodien hinüberoperiert. Man kann durchaus Häßlichkeit aus Gründen der Dramaturgie in die Musik bringen, aber doch nicht auf solch plumpe, ignorante Art. Ich selbst habe viel von Ideen anderer geschöpft. Man kann es Inspiration nennen oder Tribut oder vielleicht auch Diebstahl."
{{cx}}
 
"Songwriter meines Schlages gehen eben von der Grundstimmung einer legendären Platte aus. Auf ,[[Dust 2...|...Dust Pt. 2]]' haben wir uns sogar selbst gesampelt, was eine Möglichkeit darstellt, selbst erst richtig spontan zu agieren. Aber was heutzutage so alles passiert... Manche Leute haben eben die Möglichkeiten der Sample-Technik noch nicht ganz erforscht."


{{tags}}[[When I Was Cruel]] {{-}} [[Nashville]] {{-}} [[Dolly Parton]] {{-}} [[For The Stars]] {{-}} [[Anne Sofie von Otter]] {{-}} [[When I Was Cruel]] {{-}} [[Declan MacManus]] {{-}} [[My Aim Is True]] {{-}} [[Ross MacManus]] {{-}} [[Joe Loss Orchestra]] {{-}} [[The Beatles]] {{-}} [[Count Basie]] {{-}} [[Shipbuilding]] {{-}} [[Chet Baker]] {{-}} [[Almost Blue (song)|Almost Blue]] {{-}} [[Jimmy Scott]] {{-}} [[Roy Orbison]] {{-}} [[Dusty Springfield]] {{-}} [[Johnny Cash]] {{-}} [[Ireland]] {{-}} [[Ku-umba Frank Lacy]] {{-}} [[Curtis Fowlkes]] {{-}} [[Jay Rodriguez]] {{-}} [[Roy Nathanson]] {{-}} [[15 Petals]] {{-}} [[...Dust]] {{-}} [[45]] {{-}} [[Spooky Girlfriend]] {{-}} [[When I Was Cruel No. 2]]
{{cx}}
{{cx}}


Line 46: Line 49:
[[Samir H. Köck]] reviews ''[[When I Was Cruel]]''.
[[Samir H. Köck]] reviews ''[[When I Was Cruel]]''.


{{Bibliography no images}}
{{Bibliography images}}
 
<br><br>
{{Bibliography box 360}}
<center><h3> ''' "Inspiration, perhaps even theft":<br> The singer, who was cruel'''</h3></center>
----
{{evgt}}
----
{{Bibliography text}}
Gone are the days when Elvis Costello docked with the commercial music scene of Nashville, Country Size Dolly Parton verbally attacked and music journalists denied the right to exist. The Fury of punk and anger over the cage, to bring the pop star fame with it seem smoky. High above the beautiful bay of Killiney, in a grand hotel of easily exfoliated maritime charm, sits one of the most talented of the brooder show business at fruit cake and converses rested on the recent hook impact of his art.
 
After several, sometimes quite strange-looking musical collaborations — about the abomination of ''[[For The Stars]]'' with Opera singer [[Anne Sofie von Otter|Sophie von Otter]] — the significantly fuller become a singer-songwriter has returned to the rough charm facing cheaper guitars, without being ever unappetizing.
 
Where once was the focus of attention on the song structure, when on 15 April the album ''When I Was Cruel'' appears marked by a lustful addressing the qualities of sounds between Eu and cacophony. "Although we have used some unusual instruments like harmonium, melodica and rhythm processors, but the work on the sound happened mostly in the four-week post-production. I fiddled with the engineers to make everything sound more naturally, in the main, interesting sounds can be produced but less on the mixer as in the refined combination of instruments."
 
Age of 13, began the herumzufingern Declan Patrick MacManus as in a musical dynasty born of instruments — 1977, in the sense of vacuum of the first post-punk days, he came with his album ''[[My Aim Is True]]'' out great. Over the years his devotion grew up with the music of his childhood. Father [[Ross MacManus|Ross]] was a singer and trumpet player in the Joe Loss Orchestra, mother Lillian managing the record store of [[Beatles]] manager Brian Epstein. The young Elvis Costello was always carried out with jazz and swing into contact, which should have long lasting consequences.
 
He toured with the legendary [[Count Basie]]. And for his song "[[Shipbuilding]]" he managed in 1982 to get involved Chet Baker for a solo. "On this occasion I gave Chet a song I had written for him, 'Almost Blue' where I tried to imitate his style, he hardly composed yes, but had indisputably a very personal style."
 
Honoured by Chet Baker
 
"We met each other yet often, but never talked about 'Almost Blue'. More astonished I was when I was a tape with a wonderful recording of this song someone months after Chet's death. Later also has Little [[Jimmy Scott]] interprets it quite poignant yes... there are not many that they covered my songs, but underneath are the calibre of [[Roy Orbison|Roy Orbinson]], [[Dusty Springfield]], [[Johnny Cash]] and even Chet Baker and Jimmy Scott. that makes me a bit proud."
 
So why not do something again with jazz musicians ? The last twelve years in Ireland, the land of his forefathers, resident artist dedicated to his new album with the [[Ku-umba Frank Lacy|Ku umba Frank Lacy]], [[Curtis Fowlkes]], [[Roy Nathanson]] and [[Jay Rodriguez]] a top-class horn section, which gave some of the songs the right degree of obliquity. "A super thing was that I learned shortly before the sessions that Frank Lacy also quite excellent plays the trumpet. Since I spontaneously wrote some trumpet parts, which now tracks like "15 Petals" and "...Dust" provide crucial momentum."


Indeed, these are long pieces — "...Dust" was only dismantled later — at the best moments Costello. Imaginative arrangements, a certain amount of courage to ugliness, surprisingly organic sound, the usual good lyrics: Song jewels. This level will not be persevered. Songs like "45," where Costello ponders the number magic and the omnipotence of pop songs in all of our lives are indeed textually attractive, but musically just a rehash already heard melodies.
[[image:When I Was Cruel album cover.jpg|180px|border|link=When I Was Cruel]]
 
"We have a highly qualified team of musicians and engineers employed to ensure that we do not inadvertently make a record that we've ever published" — this statement Costello shows only too clearly that grim humor is based on unpleasant truths. However, with "[[Spooky Girlfriend]]" and the epic title track "When I Was Cruel No. 2" get two more outstanding songs.
 
Sampling of himself
 
In the latter itself Costello uses the sampling method, which he has damn time not too long ago. "Sampling can be quite awful when it is unmusical. Not infrequently whole Grooves are over there operates in non- matching melodies. One can definitely bring ugliness for the sake of drama in the music, but not on such a clumsy, ignorant article I myself have drawn a lot of ideas of others. You can call it inspiration or tribute, or perhaps theft."
 
"Songwriter of my stamp go just by the mood of a legendary drive. On... Dust Pt. 2 ' we have even sampled itself, which is a possibility, even to act only really spontaneous. But what ' s happening now. Some people.. just the possibilities of sampling technique have not yet been fully explored."
 
{{cx}}
{{cx}}


{{Bibliography notes footer}}
{{Bibliography notes footer}}
Line 89: Line 58:


==External links==
==External links==
*[http://diepresse.com/home/kultur/popco/705203/CostelloSolo_Weises-Vergnugen Die Presse.com]
*[http://diepresse.com/ DiePresse.com]
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Die_Presse Wikipedia: Die Presse]
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Die_Presse Wikipedia: Die Presse]


{{DEFAULTSORT:Presse 2002-04-12}}
{{DEFAULTSORT:Vienna Presse 2002-04-12}}
[[Category:Bibliography]]
[[Category:Bibliography]]
[[Category:Bibliography 2002]]
[[Category:Bibliography 2002]]
[[Category:Die Presse| Presse 2002-04-12]]
[[Category:Vienna Presse| Vienna Presse 2002-04-12]]
[[Category:Deutsch]]
[[Category:Deutsch]]
[[Category:Newspaper articles]]
[[Category:Newspaper articles]]
[[Category:Album reviews]]
[[Category:Album reviews]]
[[Category:When I Was Cruel reviews]]
[[Category:When I Was Cruel reviews]]

Latest revision as of 04:11, 10 March 2020

... Bibliography ...
727677787980818283
848586878889909192
939495969798990001
020304050607080910
111213141516171819
202122232425 26 27 28


Vienna Presse

Austria publications

Newspapers

Magazines

Online publications


European publications

-

"Inspiration, vielleicht auch Diebstahl":
Der Sänger, der grausam war"


translate
   Samir H. Köck

Elvis Costello veröffentlicht mit When I Was Cruel seine erste Pop-Platte seit sieben Jahren. Mit der Presse sprach er in Dublin über seine Liebe zum Jazz, seinen neuen Hang zur Soundtüftelei und die Schönheit des Häßlichen.

Vorbei die Zeiten, als sich Elvis Costello mit der Kommerz-Musikszene Nashvilles anlegte, Country-Größe Dolly Parton anpöbelte und Musikjournalisten das Existenzrecht absprach. Der Furor des Punk und der Zorn über den Käfig, den der Popstarruhm mit sich bringt, scheinen verraucht. Hoch über der schönen Bucht von Killiney, in einem Grand Hotel von leicht abgeblättertem maritimem Charme, sitzt einer der talentiertesten Grübler des Schaugeschäfts bei Früchtekuchen und parliert ausgeruht über den jüngsten Hakenschlag seiner Kunst.

Nach etlichen, teils recht seltsam anmutenden musikalischen Kollaborationen — etwa dem gräulichen For The Stars mit Operndiseuse Anne Sofie von Otter — hat sich der deutlich fülliger gewordene Singer-Songwriter wieder dem rauhen Charme billiger Gitarren zugewandt, ohne daß es je unappetitlich wird.

Wo einst der Fokus des Interesses auf der Liedstruktur lag, ist das am 15. April erscheinende Album When I Was Cruel von einer lustvollen Befassung mit den Qualitäten von Sounds zwischen Eu- und Kakophonie geprägt. "Wir haben zwar einige nicht alltägliche Instrumente wie Harmonium, Melodica und auch Rhythmusprozessoren verwendet, aber die Arbeit am Klangbild geschah großteils in der vierwöchigen Nachproduktion: Ich tüftelte mit den Ingenieuren, um alles noch organischer klingen zu lassen. In der Hauptsache entstehen interessante Sounds aber weniger am Mischpult als in der raffinierten Kombination der Instrumente."

Schon mit 13 Jahren begann der als Declan Patrick MacManus in eine Musikerdynastie Geborene an Instrumenten herumzufingern — 1977, im Sinn-Vakuum der ersten Post-Punk-Tage, kam er mit seinem Album My Aim Is True groß heraus. Mit den Jahren wuchs seine Hinwendung zur Musik seiner Kindheit. Vater Ross war Sänger und Trompeter im Joe Loss Orchestra, Mutter Lillian Geschäftsführerin im Plattenladen von Beatles-Manager Brian Epstein. Der junge Elvis Costello war also stets mit Jazz und Swing in Berührung, was nachhaltige Folgen haben sollte.

So gastierte er beim legendären Count Basie. Und für seinen Song "Shipbuilding" gelang es ihm bereits 1982, Chet Baker für ein Solo zu engagieren. "Bei dieser Gelegenheit gab ich Chet ein Lied, das ich für ihn komponiert hatte: 'Almost Blue,' wo ich auch versuchte, seinen Stil zu imitieren. Er komponierte ja kaum, hatte aber unbestritten einen sehr persönlichen Stil."

"Wir trafen einander noch oft, doch sprachen nie mehr über ,Almost Blue'. Um so erstaunter war ich, als mir jemand Monate nach Chets Tod ein Tape mit einer wundervollen Aufnahme dieses Liedes gab. Später hat auch Little Jimmy Scott es ganz ergreifend interpretiert... Es gibt ja nicht viele, die meine Songs coverten, aber darunter sind Kaliber wie Roy Orbison, Dusty Springfield, Johnny Cash und eben Chet Baker und Jimmy Scott. Das macht mich schon ein wenig stolz."

Also warum nicht wieder etwas mit Jazzern anfangen? Der seit zwölf Jahren in Irland, dem Land seiner Vorväter, ansässige Künstler engagierte für sein aktuelles Album mit Ku-umba Frank Lacy, Curtis Fowlkes, Jay Rodriguez und Roy Nathanson eine hochkarätige Bläsersektion, die einigen Songs das richtige Maß an Schrägheit gaben. "Eine Supersache war, daß ich erst kurz vor den Sessions erfuhr, daß Frank Lacy auch ganz ausgezeichnet Trompete spielt. Da habe ich spontan einige Trompetenparts geschrieben, die nun Stücke wie "15 Petals" und "...Dust" ganz entscheidende Dynamik geben."

Tatsächlich gehören diese langen Stücke — "...Dust" wurde erst nachträglich zerlegt — zu den besten Momenten Costellos. Imaginative Arrangements, ein gewisser Mut zur Häßlichkeit, überraschend organischer Sound, die gewohnt guten Texte: Songjuwelen. Dieses Niveau wird leider nicht durchgehalten. Lieder wie "45," wo Costello der Zahlenmagie und der Allmacht von Popsongs in unser aller Leben nachsinnt, sind zwar textlich reizvoll, aber musikalisch nur ein Aufguß schon gehörter Melodien.

"Wir haben ein hochqualifiziertes Team von Musikern und Ingenieuren beschäftigt, um sicherzustellen, daß wir nicht unbeabsichtigt eine Platte machen, die wir schon einmal veröffentlicht haben" — dieses Statement Costellos zeigt nur zu deutlich, daß grimmiger Humor auf unangenehmen Wahrheiten basiert. Doch mit "Spooky Girlfriend" und dem epischen Titeltrack "When I Was Cruel No. 2" gelangen noch zwei weitere überragende Songs.

Auf letzterem bedient sich Costello der Sampling-Methode, die er vor nicht allzu langer Zeit verdammt hat. "Sampling kann ganz furchtbar sein, wenn es unmusikalisch ist. Nicht selten werden da ganze Grooves in nicht dazu passende Melodien hinüberoperiert. Man kann durchaus Häßlichkeit aus Gründen der Dramaturgie in die Musik bringen, aber doch nicht auf solch plumpe, ignorante Art. Ich selbst habe viel von Ideen anderer geschöpft. Man kann es Inspiration nennen oder Tribut oder vielleicht auch Diebstahl."

"Songwriter meines Schlages gehen eben von der Grundstimmung einer legendären Platte aus. Auf '...Dust Pt. 2' haben wir uns sogar selbst gesampelt, was eine Möglichkeit darstellt, selbst erst richtig spontan zu agieren. Aber was heutzutage so alles passiert... Manche Leute haben eben die Möglichkeiten der Sample-Technik noch nicht ganz erforscht."


Tags: When I Was CruelNashvilleDolly PartonFor The StarsAnne Sofie von OtterWhen I Was CruelDeclan MacManusMy Aim Is TrueRoss MacManusJoe Loss OrchestraThe BeatlesCount BasieShipbuildingChet BakerAlmost BlueJimmy ScottRoy OrbisonDusty SpringfieldJohnny CashIrelandKu-umba Frank LacyCurtis FowlkesJay RodriguezRoy Nathanson15 Petals...Dust45Spooky GirlfriendWhen I Was Cruel No. 2

-

Die Presse, April 12, 2002


Samir H. Köck reviews When I Was Cruel.

Images

When I Was Cruel album cover.jpg

-



Back to top

External links