Review of concert from 2002-09-16: Cologne, E-Werk - with Imposters
Kölner Stadt-Anzeiger, 2002-09-17
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Begeisterte seine Fans: Elvis Costello. |
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Elvis Costello kam in Köln ohne Worte aus
erstellt 17.09.02, 11:20h
Köln - Zum Reden nahm er sich wenig Zeit. Wenn Elvis Costello
etwas erzählen will, dann singt er oder lässt seine Gitarre
sprechen. Ganze zwei Stunden dauerte es am Montagabend in Köln,
bis die Pop-Ikone aus London ein Wort an die Zuschauer richtete. Bis
dahin löste ein Song den anderen ab. Elvis Costello kam zu seinem
einzigen Deutschlandkonzert ins Kölner E-Werk und wusste genau,
wo seine Stärken liegen.
Ganz in Schwarz stand Costello auf der Bühne, von der Brille
bis zu den Schuhen. Der zurückhaltend wirkende Mann mit E-Gitarre
und seine dreiköpfige Band "The Imposters" entwickelten
einen fulminanten Sound. Costello bediente sich in seinem reichhaltigen
Repertoire aus weit über 20 Alben, die er alleine oder mit anderen
Künstlern aufgenommen hat.
Seit mehr als 25 Jahren steht Costello, der eigentlich Declan Patrick
MacManus heißt, auf der Bühne. Der Sohn eines Trompeters
und einer Schallplattenhändlerin hat sich und seine Musik immer
wieder verändert, seit er 1977 sein erstes Album veröffentlichte.
Mal gab er den jungen Wilden, mal zog es ihn zu klassischer Musik.
In Köln zeigte Costello, der sein aktuelles Album "When I
Was Cruel" im Gepäck hatte, wo seine musikalische Heimat liegt:
rhythmischer Rock, sehr melodisch und manchmal auch verspielt. Die neu
formierte Band des 48-Jährigen schaffte es ohne Probleme, in die
Fußstapfen der "Attractions" zu treten, mit denen Costello
einst seine erfolgreichsten Zeiten erlebte. Vor allem im Zusammenspiel
mit dem Keyboarder Steve Nieve entstanden immer wieder kleine musikalische
Feuerwerke.
Eine gewisse Kauzigkeit pflegt Costello, auch auf der Bühne gibt
er nicht den großen Entertainer. Für den Musiker spielte
sich das Kölner Konzert auf einem winzigen Fleckchen Bühne
ab, auf dem er fest gewachsen zu sein schien. Wollte er die Zuschauer
zum Mitklatschen animieren, reichte eine dezente Bewegung der Finger.
Das Kölner Publikum schätzte so viel Zurückhaltung,
gepaart mit einer unbändigen Spielfreude, die Costello zweieinhalb
Stunden auf der Bühne stehen ließ. Viele hatte den Eindruck,
dass er deshalb nichts sagen wollte, weil ihm dabei kostbare Zeit fürs
Spielen verloren gegangen wäre. (dpa)
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